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Alt 06.07.2012, 22:02
J.F. J.F. ist offline
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Standard AW: Kelkopfkrebs besiegt aber die Nebenwirkungen

Hallo Hans,

erstens habe ich mir Deine Posting vorher angesehen bevor ich Dir geschrieben habe. Zweitens kenne ich die Uniklinik Frankfurt. Drittens hatte ich unter anderem ebenfalls eine neck dissection der großen Art mit Entnahme von der Unterkieferspeicheldrüse und diversen anderen Lymphknoten etc pp hinter mich gebracht. ICH weiß um Deine Problematik. Und ich sage, ähm schreibe Dir gerne nochmals -> Deine Problematik wird durch die Nachsorge kein bisschen besser.

Diese Zahnschmerzen kommen nicht von den Zähnen, sondern von dem Unterkiefermuskel, masseter musculus. Dieser krampft zusammen und zieht bis in den musculus temporalis. Da können u.a. Deine Kopfschmerzen herkommen. Vielleicht hast Du sogar Augen- und Ohrenschmerzen, auch diese kommen daher. Denn bei der neck dissection wird der Halswendemuskel, sternocleidomastoideus musculus und auch der Schulterhebenerv, nervus accessorius, gerne gekitzelt. Das sorgt für Kopfschmerzen, den Hals nicht mehr wenden können, Schulter ist unbeweglich bis hin zum Nichtmehrhebenkönnen des Arms. Sogar dazu, dass die Brustmuskulatur sich sowas von zusammenzieht, dass es Dich zusammenzieht. Und und und.

Bei der Länge der Schmerzen ist eine Chronifizierung schon vorhanden. Ich kann Dir nur den Rat geben zu einem Neurologen oder Schmerztherapeuten zu gehen. Der kann zumindest mit diversen Therapieformen versuchen etwas gegen die Schmerzen zu machen. Habe in den letzten Jahren auch mehr als genug versucht, um dieser Problematik und auch den Schmerzen irgendwie Herr zu werden. Wenn man garnichts macht, wie Du und auf , sorry, beleidigt macht (grummel, grummel, mir hilft ja doch keiner) , dann kann es auch nichts werden. Man muss selber aktiv werden. Und zur Not immer wieder neue Ärzte aufsuchen, wenn man merkt, dass der gegenwärtige nicht der Mann der Stunde ist. Um es mal so auszudrücken . Und dann hat man "seinen " Arzt und seine Therapieform, um zumindest etwas Luftholen zu können.

Das reine Aufzählen, was man alles hintersich gebracht hat, hilft nicht. Wir wissen alle was wir hinter uns gebracht haben. Aber gegenwärtig und für die Zukunft ist dieses Wissen ungenügend.

Die Nachsorgen sind dafür da, um ein Rezidiv oder sonstige unangenehme Dinge frühzeitig zu erkennen. Der Chirurg hat für ein R0 gesorgt, die weitere Behandlung sind andere Baustellen, DAS hat mit dem Ursprung nichts mehr zu tun.

Wie wäre es mit den Patientenveranstaltungen der Uniklinik?
Die beginnen wieder am 14.08. in der Uniklinik, sind kostenlos, gehen eine Stunde und die Ärzte, häufig die Chef- oder Oberärzte, stellen diverse Themen vor und stellen sich den Fragen der anwesenden Patienten:
http://www.uct-frankfurt.de/content/...index_ger.html
Gerade am 14.08. beginnt die Vortragsreihe mit dem Thema "Schmerz". Vielleicht auch eine Anlaufstelle?

Denn die HWS reagiert auf das Ungleichgewicht. Dem sollte entgegengesteuert werden. Und da musst DU aktiv werden, das kann Dir keiner abnehmen.
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