Einzelnen Beitrag anzeigen
  #17  
Alt 16.10.2015, 12:06
itteb itteb ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 12.08.2014
Ort: Stuttgart
Beiträge: 14
Standard AW: Mesenchymales Chondrosarkom linkes Becken

Nachdem ich ewig nicht mehr eingeloggt war - die Zeit rast - ein aktueller Zwischenstand:

Ich lebe noch, bisher ist krebstechnisch alles "einwandfrei", mein nächster TÜV steht am 28.10. an, das letzte Mal hatte ich echt Muffensausen. Hoffe das wird nicht jedes Mal schlimmer...

Was ansonsten bisher geschah:

Nach der Reha hatte ich die Krücken ja erfolgreich abgelegt und ab dem 1.4. mit der Wiedereingliederung in die Arbeit begonnen. Alles lief gut, ich konnte ganz ok laufen und hatte am 14.4. morgens mit meiner Chefin über den weiteren Verlauf auf der Arbeit gesprochen. Ich kann mich noch erinnern, wie ich zu ihr sagte: "alles läuft total gut, ich wüsste nicht, warum es mit der Aufstockung nicht klappen sollte." Auf dem Heimweg von der Arbeit zur Bahn hat es dann auf einmal einen lauten Schlag getan - IN MIR DRIN! - und dann hat sich irgendwas in meinem Becken hin und her bewegt und dabei jedes Mal gekracht. Ich bin sofort stehen geblieben und hätte mich am liebsten nie wieder bewegt. Sofort die Ärztin angerufen und ins Telefon geschrien: "Da ist was kaputt gegangen in meinem Becken, was soll ich tun?" War nur die Frage: Knochen oder das Implantat?

Jedenfalls stellte sich am Tag darauf - der 65. Geburtstag meines Papas wohlgemerkt, den er mit mir in der Klinik verbrachte - heraus, dass diese verfluchte Titanstange in mir drin den Geist aufgegeben hat. Sie ist einfach einmal quer durch gebrochen, direkt oberhalb der unteren Schrauben. Ermüdungsbruch. Nach 4 Monaten... Am 20.4. wurde ich stationär aufgenommen, am 21.4. wurde das Teil durch eine neue Stange ersetzt.

Beim Aufwachen im Aufwachraum konnte ich meinen linken Fuß nicht mehr bewegen. Herzlichen Glückwunsch, Peroneusparese. Die Ärzte waren angeblich nicht dran, man hätte den Nerv "nur" auf die Seite gehalten, blablabla. Mittlerweile hab ich mehrere EMGs sowie einen Termin in der Neurochirurgie Günzburg hinter mir, da sich nichts getan hat. Dort wurde mir gleich gesagt, dass ich keine all zu große Hoffnung haben soll, dass sich was tut. Ich häng also wieder an Krücken und weiß nicht, ob ich jemals davon weg komme, da meine ganze linke Seite total instabil ist (nicht zuletzt durch die Tumor-OP)

Im Alltag schlag ich mir durch, auf der Arbeit (50%) geht's so halbwegs mit dem Laufen, hab momentan ne Foot-Up Orthese, mit der ich zumindest auf kleinen Strecken im Haus ganz ok zurecht komme, aber draußen ist es eine Katastrophe, ich kipp einfach zur Seite weg ohne Gehhilfe und kann dann auch keinen Ausfallschritt machen. Man wartet jetzt erstmal ab und ggf. kommt irgendwann eine Ersatzsehnenplastik, wenn sich nix tut. In der Zwischenzeit gibt's ein Paresestimgerät für daheim (Antrag bei der KK läuft) und mein Hausarzt tüftelt gerade einen "Fitnessplan" aus MTT und Ergo für mich aus, um alles soweit möglich in Schuss zu halten. Mein Fitnessstudio bietet mir anstatt normalen Trainings eine Vacufit-Therapie unterstützend zum restlichen Zeug an, die bei einigen Krebspatienten schon zu einer Verbesserung beigetragen hat. Kann ja nicht schaden.

Ja. Alles doof...
Mit Zitat antworten