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Alt 11.03.2008, 23:28
Elli Elli ist offline
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Registriert seit: 21.06.2005
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Standard AW: Metastasen, gibt es eine Chance

Liebe Erika,

nun muss ich Dir aber noch schnell einen Gruß hier lassen.
Ich denke Deine Cousine hat recht: Solange ein Mensch lebt,besteht Hoffnung.
Hoffe jetzt mal sehr auf die neue Behandlung,die in Aachen gemacht werden soll. Der Doc hat mir versichert,das die Metas mit dieser Methode zu 90% verschwinden.Zumindest die,die sichtbar sind auf CT bezw. MRT.Ausserdem kann die Behandlung immer wieder widerholt werden. Beruhigt mich doch schon ein bisschen.Habe nämlich noch soviel vor in meinem Leben,aber die Zeit ist halt unkalkulierbar.Aber ich denke das die Zeit für alle Menschen ein unkalkulierbarer Faktor,und das beruhigt mich doch dann wieder.
Manchmal denke ich auch,das es nur Krebspatienten gibt,und das alle anderen Krankheiten in den Hintergrund treten. Überall hört man dieses Wort,mit all seinen Konsequenzen. Habe am Montag erst erfahren,das ein ehemaliger Klassenkamerad von meiner tochter (15 Jahre)an Lungenkrebs erkrankt ist. Eine für mich völlig neue Erfahrung,das diese Krankheit auch Kinder trifft.Dabei sind die Beiden,voriges Jahr noch gemeinsam konfimiert worden.
Ach das Leben ist manchmal so ungerecht. Vorallem wenn es Kinder trifft,die ihr ganzes Leben noch vor sich haben.Da werde ich doch immer ganz bescheiden,das es mir trotzallem noch gut geht.
Tja ,wie komme ich mit der Situation im Alltag zurecht. Manchmal frage ich mich das auch,und habe keine Antwort darauf. Irgendwie funktioniert es immer wieder.Manchmal mal mehr oder weniger gut. Aber es funktioniert. Will damit sagen,das ich funktioniere.Aber nicht nur ich funktioniere,sondern auch mein Umfeld. Ich habe ein Netz von Freunden die mich immer wieder auffangen,wenn irgendwie eng wird.Freunde (auch hier im Forum)bei denen ich mich auch einfach mal ausheulen kann,wenn mir alles zuviel wird. Eine beste Freundin,die immer ein offenes Ohr hat,wenn ich mal wieder so richtig ablästern muss und möchte.Sei es über die Kinder ,meinen Mann oder über alles was mich richtig nervt.Du musst wissen,das ich meine Freundin bereits seit 1972 kenne,und wir viele Gemiensamkeiten haben.Obwohl wir uns nicht oft sehen,wird doch regelmäßig telefoniert,und das dann über Stunden. Wie gut das wir eine Telefonflat haben. Sonst...... .
Liebe Erika,Du frgst,wann endlich ein Mittel gefunden wird. Ich denke,die Medizin macht täglich Fortschritte.Überlege doch mal,wo wären wir mit dieser Erkrankung vor einigen Jahren geblieben. Ich denke ,das wir durch die neuen Medikamente doch länger Leben,als noch vor Jahren. Und jedes gewonnene Jahr,bringt uns doch weiter.Und dann wird wieder ein neues Medikament auf den Markt "geworfen" und wir kommen in den "Genuß" und schlagen wieder ein Jahr raus. Ich weiß,ein Jahr ist nicht viel,aber wenn wir es doch bei guter Lebensqualität verbringen,dann haben wir doch wieder einen Schritt nach vorne getan.Ich bin mir auch klar,das irgendwann der Punkt kommt,wo keine Medis mehr greifen oder wo wir (als Erkrankte)einfach sagen,jetzt ist Schluss.Dann ist halt unsere Familie gefragt,diese ,unsere Entscheidung zu akzeptieren.Auch wenn es wahnsinnig schwerfällt,für die die zurückbleiben.Aber bis dahin denke ich ,ist es noch ein weiter Weg.
Jetzt blicken wir einfach nach vorne,und vertrauen auf die Medis die uns noch ein langes Leben bescheren werden.
So,jetzt aber nochmal zu Deiner Mutter. Wie geht es Ihr denn zur Zeit? Ist denn die Thrombose endlich im Griff,sodaß die Behandlung in Angrif genommen werden kann?
Ich würde es Euch so sehr wünschen,das es bald losgeht,denn dann kommt auch der Kampfgeist wieder zurück.
Da bin ich mir ganz sicher.
So ,liebe Erika,jetzt ist es mal wieder ein Roman geworden.
Wünsche Dir noch eine gute Nacht.

Liebe Grüsse
Elli
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