Hallo Alf,
herzlich willkommen hier!
Ob es ein "normales" Vorgehen gibt, nachdem man offenkundig an einer Stelle nicht im gesunden Gewebe geschnitten hat, möchte ich bezweifeln. Ich glaube auch nicht, dass es sinnvoll ist, jetzt in einer weiteren OP die Niere ganz zu entfernen, denn der Tumor hat ja nach dem Fehlschnitt womöglich gestreut. Ohnehin wirst Du Dich um die
vollständige Diagnose kümmern müssen, dazu gehört auch
ein CT von Kopf bis Beckenboden und ein
Skelett-Sintigramm, erst dann weißt Du, ob weitere Behandlungen notwendig sind oder nicht. Der Nierenkrebs ist durch Chemotherapien im landläufigen Sinne nicht zu beeindrucken, deshalb gibt es auch keine Möglichkeit "vorsorglich" etwas zu tun. Erst wenn in der Nachsorge Metastasen oder ein Rezidiv gefunden werden, ist eine Behandlung sinnvoll. Zum Glück gibt es seit wenigen Jahren die neuen Target-Therapien, mit denen man den Nierenkrebs unter Kontrolle halten kann, da gibt es zusätzlich zur Chirurgie endlich weitere Optionen. Such Dir einen kompetenten Onkologen, der sich mit Nierenkrebs auskennt.
Schau bitte auch in diesen Thread, dort findest du eine Anlaufstelle für Nierenkrebs-Patienten Infothread für Nierenkrebs-Patienten , dort kann man Dir mit Info-Material und Adressen in Deiner Nähe helfen.
Das Krankenhaus, das Dir in einem "Routine-Eingriff" den Tumor angeschnitten hat scheint mir da nicht dazu zu gehören. Nierenkrebs ist relativ selten und die Denkansätze aus "normaler" Krebsbehandlung helfen dabei nicht wirklich.
Ich wünsch' Dir bei Deinem Weg alles Gute, bitte melde Dich hier, wenn Du die vollständige Diagnose hast, damit wir Dir weiter raten können.
LG, Heino