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Alt 09.08.2016, 13:47
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Geli-Emilie Geli-Emilie ist offline
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Standard Adeno-Karzinom - Dickdarm

Hallo miteinander, ich bin seit 2004 im kk angemeldet - ursprünglich im Forum Cup-Syndrom mit Diagnose Halslymphknotenmerastasen bei unbekannten Primärtumor. Gemäß Statistik hätte ich eigentlich Weihnachten 2005 gar nicht mehr erleben dürfen. Selten überleben Patienten mit dieser Diagnose über fünf Jahre. Ein Überleben von über zehn Jahren taucht in der Statistik schon gar nicht mehr auf. A
Her was für ein Glück: ich bin eine unter 100.000 Patienten, die über zehn Jahre überlebt haben. Gratulation an mich selbst - Bin ja ein richtiges Glückskind !

Als späte Nebenwirkungen der Strahlentherapie hat sich jetzt herausgestellt, dass mein gesamtes Gefäßsystem in einem sehr schlechten Zustand ist, bedingt durch eben diese Therapie. Fazit: Carotisstenose mit 80 % Einengung und drei weitere Stenosen im Halsschlagader Bereich. Außerdem Stenose in der Bauchschlagader. Damit nicht genug, letzte Woche wurde zusätzlich ein Adenokarzinom diagnostiziert.

Und damit komme ich jetzt zu euch.

Der Proktologe, die diese Diagnose gestellt hat, wollte mich sofort stationär dort behalten. Zwecks TeiEntfernung des Dickdarms.

Aber: Mir wird das alles zu viel. Ende Mai hatte ich einen Schlaganfall, der jedoch noch glimpflich abgelaufen ist und im Hirn keinen Schaden angerichtet hat. Er ging nur bis ins linke Auge, machte mich dort für mehrere Minuten voll blind, alles war nur noch schwarz, weil die Netzhaut nicht mehr durchblutet war. Es hat sich um eine so genannte Amaurosis Fugax gehandelt. Anschließend wurde ich in Marburg wegen der Carotisstenose links behandelt. Es sollte an dieser Stelle ein Stent gesetzt werden. Der Versuch wurde nach 3 Stunden erfolglos abgebrochen, weil ein echter Hirnschlag drohte. Schließlich erfolgte nur eine Ballondilatation in diesem Bereich. Das Halsgewebe selbst ist nach der Strahlenbehandlung und der Neck-dissection inoperabel, weshalb durch die linke Leiste ein Katheter in die carotis eingeführt wurde. Die Verengung besteht jetzt "nur" noch zu 60 % . Viele Beschwerden im Kopf haben sich dadurch verbessert.

Und nun die Darmkrebs-Diagnose. Bei mir ist der Punkt eingetroffen, dass meine Grenze der Erträglichkeit überschritten ist. Für mich stand bis jetzt fest, dass nach der Neck-Diss. im Fall einer weiteren Krebsdiagnose lediglich eine Palliativbehandlung infrage kommt. keine OP, keine Strahlen-/Chemo-Therapie mehr.

Genau so habe ich dies dem Proktologen dargelegt. Dieser wollte mich trotz dem gleich dabehalten zu einer Teilentfernung des Dickdarms. Und zwar sofort. Ich habe mir jetzt drei Wochen Bedenkzeit ausgebeten. Meinen Dänemark Urlaub habe ich nicht storniert. Ich bin jetzt hier in Tversted in der Gegend zwischen Hirtshals und Skagen, wo ich seit über 45 Jahren Urlaub mache. Ich werde hier ausgiebig Reittouren am Strand machen und das Adeno-Karzinom so lange ausblenden. Danach nehme ich entweder den OP-Termin am 1. September wahr oder ich entscheide mich für die Palliative Behandlung.

Vorher würde ich gerne von euch Erfahrungen sammeln, die mir bei meiner Entscheidung hilfreich sein können. Der Tumor sitzt bei mir in der oberen linken Ecke des Dickdarms. Er hat nicht gestreut und ist angeblich gut abgrenzbar, soweit man es im Kontrast-CT sehen kann. Ich glaube, die geplante OP nennt sich Hemikolektomie links.

Wer von hatte diese OP schon?
Wie ist die Zeit nach der OP? RekonvaleszenzZeit?
Bekamt Ihr dann noch eine Chemotherapie oder Bestrahlung? Eine weitere Chemotherapie werde ich wohl ablehnen. Ebenso eine Strahlentherapie.

Ich bin schon geschwächt genug durch meine Vorerkrankungen. Meine Befürchtung ist, dass durch eine weitere Krebtherapie mit OP usw. meine Lebensqualität noch niedriger wird als sie eh schon ist. Dass mein eh schon schwaches Immunsystem noch weiter geschwächt wird.

In Marburg ( Neuroradiologie) sagte man mir nach der Angiografie: "Sie haben nicht mehr viel Energie zur Verfügung. Ihr gesamtes Gefäßsystem ist in einem sehr schlechten Zustand, Sie fahren sozusagen mit den letzten Tropfen ihres Ersatzkanisters.". Und genau so fühle ich mich auch seit den letzten zwei Jahren.

Für mich stellt sich also die Frage, warum ich mir zusätzlich noch eine solche Krebstherapie antun sollte.

Wie lang dauert der Heilungsprozess?
Wird sich der Stuhlgang jemals wieder normalisieren?
Welche Einschränkungen gibt es weiterhin in der Zeit nach der OP?
Als wie schlimm würdet ihr eine solche TeilEntfernung beschreiben?

Ich würde mich über eure Antworten freuen und will jetzt selbst einmal unter den Themen hier im Forum nach Antworten suchen.

Herzliche Grüße aus der Tannisbucht, wo es gerade ziemlich stürmisch ist. Also: Skihose und Handschuhe an, es ist Sommer, und ich gehe jetzt an den Strand


Geändert von gitti2002 (06.09.2016 um 17:27 Uhr) Grund: NB
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