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Alt 18.08.2016, 07:30
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Geli-Emilie Geli-Emilie ist offline
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Standard AW: Adeno-Karzinom - Dickdarm

Liebe MaraM, ja, ich werde die OP machen. Die letzten Tage hier oben im Norden von Dänemark haben mich zusätzlich zu Euren ermutigenden und ernstgemeinten Beiträgen bestärkt, wobei Ihr auch nichts beschönigt habt. Hier merke ich, wie viel Lebenshunger trotz allem noch in mir steckt. Ich will nicht, dass dies mein letzter Urlaub sein könnte. Vor zwei Wochen stand für mich eigentlich fest, dass es ein Abschiedsurlaub werden wird. Aber jetzt fühle ich mich gestärkt, alles daran zu setzen, dass es nicht so kommen wird und ich im nächsten Jahr wieder herkommen will.

Sechs Ausritte à 3 Stunden bisher (drei Touren kommen nächste Woche hinzu, diesmal endlich zusammen mit meiner 11-jährigen Enkeltochter) haben mich meine dunklen Gedanken vergessen lassen. Das herrliche Sommerwetter und den ganzen Tag am Strand tun das Übrige hinzu. Endlich wieder befreit und herzhaft lachen können. Und mein Darmsystem? Als wäre alles in bester Ordnung. Obwohl ich mir da nichts vormachen will. Gestern habe ich mit meiner hiesigen Freundin, mit der ich seit über 10 Jahren hier ausreite, während des Ausreitens so ein bisschen über "Wunderheilungen" fantasiert, und wir haben uns überlegt, ob man so ein Karzinom nicht einfach "wegtölten" könnte. Bisher hat der Tumor ja absolute Ruhe gehabt in meinem Darm - konnte sich regelrecht wohlfühlen und wachsen. Aber seit 1 1/2 Wochen hat er ordentlich Stress bekommen durch die ständige Reiterei. Bei so viel Durchrütteln kann der sich doch gar nicht mehr in mir wohlfühlen. Ein traumhafter Gedanke, dass er loslassen müsste und freiwillig ginge. Mir ist es ja fast unheimlich, dass ich plötzlich jeden Tag völlig normalen Stuhlgang habe, während ich in den vergangenen Jahren mindestens 5 Tage auf so ein "Ereignis" waren musste.

Aber wenn er mich freiwillig nicht verlässt, muss er wohl doch mit rabiateren Mitteln, sprich: Skalpell vernichtet werden. Eine Narbe mehr oder weniger, das ist mir dann auch egal. Nein, ich will den Krebs hier nicht ins Lächerliche ziehen, aber immer nur Bedenkan zu haben, ist auch nicht der richtige Weg, finde ich. Leider ist der Gedanke zu schön, um wahr zu werden. Freiwillig geht er nicht.

Ich stelle mir die OP zwar nicht so einfach vor wie meine drei vorherigen am Bauch (zuerst 1 Eierstock, dann Total-OP, was in den 80-er Jahren auch mit größerem Bauchschnitt gemacht wurde) und die Blinddarm-OP, die ich mit 18 J. hatte, aber ich glaube, so schlimm wie die Neck-dissection, wo rund um meinen vorderen Hals das gesamte Gewebe "hochgeklappt" wurde. Wenn ich von Euch höre, wie relativ schnell Ihr wieder aufstehen konntet, dann macht mir das Mut zur OP.

Wie lange hat es denn bei Euch gedauert, bis Ihr wieder selbstständig Auto fahren konntet??? Kann man nach der OP den Sicherheitsgurt anlegen oder kann/soll man sich für eine Zeit lang von der Gurtpflicht befreien lassen?

Ich bin gerne flexibel und müsste etliche Termine in der Woche wahrnehmen. Da kann mich mein Mann ja nicht immer hinfahren und abholen.

So, jetzt werde ich das Frühstück vorbereiten, ins Dorf radeln, um die Brötchen zu holen, Strandbrote schmieren. Dann geht 's an den Strand...

Sonnige Grüße von Geli


P.S.: ich würde es auch begrüßen, wenn es einen Thread speziell für Dickdarmkrebs gäbe, denn dies hier ist mehr ein Thread, der lediglich zur Neuvorstellung dienen sollte. Andere Foren haben zwar auch mit Darmkrebs zu tun, aber ich war etwas verunsichert, wo ich mich informieren kann, da hat kein Forum richtig gepasst.

Geändert von gitti2002 (06.09.2016 um 16:38 Uhr) Grund: zusammengeführt
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