Einzelnen Beitrag anzeigen
  #63  
Alt 16.02.2009, 17:46
unku unku ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 10.02.2009
Beiträge: 14
Standard AW: Studienteilnehmer Magforce 2008

Hallo Dagmar, hallo Silke,

schön, dass ihr mir geantwortet habt.

Chrissi ist nicht meine Tochter, sondern die Freundin meines Sohnes. Er lernte sie im vergangenen Herbst mit diesem Tumor kennen.
Bereits nach einer Woche sagte sie mir, dass sie ein Astrozytom 3 mit 2 Rezidiven hat. Danach beschäftigte ich mich intensiv mit Astrozytome und Behandlungsmöglichkeiten. Eigendlich ging ein Monat lang garnichts mehr bei mir. Mein Laptop habe mit einigen MB gefüllt und mir dabei wohl auch unerwünschte Untermieter eingefangen.

Chrissis Verlauf ganz kurz: Als Kind/Teenager oft Kopfschmerzen, kein Arzt fand etwas bis sie einen Türrahmen rammte und ein Arzt ein MRT veranlaßte, 2006 Operation Astrozytom 2 und dabei einen angeborenen Herzfehler festgestellt; 2007 Bestrahlung, danach Rezidivbildung Astrozytom 3, nicht operabel, weil am Hirnstamm; seit 2008 Chemotherapie mit Temodal, Wechsel 5/23 Tage, Dezember MRT: langsames Wachstum; neu seit 2 Monaten Temodal 180 mg geplanter Rhytmus 7/7 Tage.
Der Rhytmus wurde verspätet begonnen und konnte nicht eingehalten werden. Zu schlechte Blutwerte, also 2 Wochen Pause. Sie nimmt außer einemm Mittel gegen Übelkeit keine weiteren Medikamente.
Ende Februar soll es ein neues MRT geben. Auf Grund der verlängerten Pausen habe ich kein gutes Gefühl.

Ansonsten versucht Chrissi normal zu leben. Sie hat 2008 eine Ausbildung begonnen, die ihr viel Spaß macht. Sie ist eine wundervolle junge Frau, aufgeschlossen, interessiert und lebensfroh. Chrissi ist seit der Operation beim Laufen, bei der Benutzung der linken Hand und am linken Gehör eingeschränkt. Auffällig ist nur das Laufen. Kopfschmerzen bekommt sie noch gut mit Ruhe, frische Luft und einem Kühlpack in den Griff.

Wenn es um ihre Krankheit geht blockt sie ab. Sie möchte nicht, dass wir uns informieren. Trotzdem werde ich es nicht lassen. Ich erzähle ihr aber nur wenig.
So bin ich auch auf den neuen TKTL-1 Bluttest gestoßen. Das Päckchen mit den Unterlagen durfte sie am Freitag selbst öffnen. Ihre Mutter wird sich um alles weitere kümmern, Krankenkasse, Ärztin, .... Vielleicht bringt der Test einen Hinweis darauf, warum der Tumor wächst. Jetzt kann ich erst einmal nur abwarten, und wenn sie bei uns ist, verwöhnen.

Ich freue mich sehr, dass ihr eure Männer für die MFH überzeugen konntet. Sie profitieren von der Behandlung.

Mit meinem Beitrag zur Hyperthermie wollte ich nicht verunsichern. Ich bin überzeugt dass sie hilft. Das Grönemeyer-Institut ist ja ein bischen weiter. Deren Studie zeigte, dass bei einer Kombinationsbehandlung mit Hyperthermie die wachtumsfreie Zeit verlängert werden konnte und es doppelt so viele Langzeitüberlebende bis zum Studienende gab.

Aus meiner Sicht hat die MFH in Berlin den Vorteil, dass die Tumorzellen noch zielgerichteter behandelt werden können. Wenn man zwischen den Behandlungen nicht eingeschränkt ist und sich nicht leidend fühlt, ist die Behandlung doch schonend zum Körper.

Bis zum nächsten mal. Ich muß jetzt meinen Rechenknecht weiter putzen.

Petra

Geändert von unku (16.02.2009 um 17:51 Uhr)
Mit Zitat antworten