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Alt 17.12.2007, 15:03
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Ingridla Ingridla ist offline
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Standard AW: Erst Hochdosis und dann noch Ganzkörperbestrahlung???

Die arme Zelle Willi

Als Willi geboren wurde, herrschte eine sehr zufriedene Stimmung im Königreich Körper. Alles war okay, er verstand sich mir seinen Nachbarn, hatte genug zu essen und fühlte sich rundum wohl.

Langsam wurde die Stimmung schlechter. Der König wollte immer mehr in Saus und Braus leben und seine Untertanen mussten deshalb immer härter arbeiten. Hetze, Ärger, schlechtes Essen, Unzufriedenheit und vieles mehr wurde zunehmend das Tagesgeschehen. Während die anderen Untertanen sich damit abfanden, passte Willi dies überhaupt nicht. Er fand es sehr gemein so viel zu arbeiten damit der König so leben kann. Weil keiner mehr Zeit hatte, fand Willi niemanden mit dem er über all diese Probleme reden konnte. Er fühlte sich unzufrieden und einsam. Allmählich wurde er zu einem Sonderling, veränderte sein Verhalten und Aussehen. Er wurde anders als seine Nachbarn. Auch seine Kinder veränderten sich und wurden so wie Willi. Willi gewann den Eindruck, dass seine Nachbarn nichts mehr mit ihm zu tun haben wollten. Da baute er einen großen Zaun um sich herum. Keiner konnte ihn mehr sehen und erkennen. Er war jetzt ganz anders als die Nachbarn, die kleine Zäune besaßen. Willi löste sich somit von dem Nachbarschaftsverband. Seine Kinder taten es ihm nach. Willi wollte sich auch nicht mehr den Gesetzen unterwerfen, die da sagten, wieviel Kinder man haben darf, welche Dinge diese lernen sollten, welche Aufgaben man hat, wo man wohnt und wann man stirbt. Er hatte alles so satt. Willi hatte so richtig die Wut im Bauch. Aber keiner nahm Notiz von ihm.

Um auf sich aufmerksam zu machen, dachte er sich einen gemeinen Plan aus, um es dem König zu zeigen, dass es so nicht weitergeht. Zuerst setzte er so viele Kinder in die Welt wie er wollte. Alle waren so wie Willi. Dann suchte er sich andere Nahrung. Seine Aufgaben erfüllte er schon lange nicht mehr und sterben wollte er auch nicht! So lebte er mit seiner Familie eine ganze Weile vor sich hin.

Der König bemerkte eine Veränderung in der Provinz, in der Willi lebte und zog Gelehrte zu Rat. Diese meinten, dass man Willi`s Ausschweifungen am besten mit Hinrichtungen, Verbrennung der Häuser und mit Verbannung aus dem Königreich ein Ende setzen könnte. Der König tat was ihm geraten worden war und schickte Soldaten aus. Zuerst wurden viele von Willi`s Familie verbannt, dann wurden einige hingerichtet. Die Soldaten merkten aber nicht, dass da auch unschuldige Familien ihr Leben lassen mussten. Dann verbrannten sie die Häuser der Opfer. Leider brannten dabei auch die Häuser von rechtschaffenen Untertanen ab. Als die Soldaten auch an Willi`s Tür klopften, konnte dieser durch einen Geheimgang entkommen und sich in einer Höhle verstecken.

Dass seine anderen Untertanen unter diesen Maßnahmen leiden mussten, interessierte den König wenig. Er dachte, dass dies das beste wäre und das „“Problem Willi“ damit beseitigt. Keiner konnte ihm so etwas anhaben, denn der König ist allmächtig!

So lebte der König weiter wie bisher und bemerkte nicht, dass Willi überlebt hatte. Der war wütender denn je. Seine Kinder waren tot! „“Jetzt erst recht,“ dachte sich Willi. Sein Plan war wieder eine große Familie zu gründen. Als dies geschehen war , schickte er einige seiner Kinder in andere Provinzen des Königreichs Körper. Diese hatten sich so gut verkleidet, dass weder Polizei noch Zöllner sie erkennen konnten, um dem König Bescheid zu geben oder sie zu erledigen. Willi`s Kinder sahen anders aus, als die auf den Fahndungsfoto`s. So geschah es, dass Willi`s Nachkommen Familien in anderen Provinzen gründeten.

Da die Familien immer größer wurden und mehr Platz brauchten, bauten sie auch auf verbotenen Flächen ihre Häuser. Dies sah dann die Polizei und berichtete dem König davon. Dieser viel aus allen Wolken. „“Willi lebt immer noch!“ Sein Entsetzen war groß. Die Gelehrten hatten ihn nicht richtig beraten! Die haben nur Willi gesehen, schoß es ihm durch den Kopf und nicht meine falsche Lebensweise und Einstellung zu meinen Untertanen. Er lies sich andere Gelehrte kommen. Diese rieten ihm zwar ebenfalls mit Kerker und Vertreibung Willi zu Leibe zu rücken, aber sie sagten ihm auch, dass seine Regierungsweise nicht die richtige sei. Er müsse mehr für sein Volk tun, seine Polizei und die Zöllner mehr motivieren und anregen die Probleme der Untertanen zu erkennen. Auch seine Untertanen dürfte er nicht mit seiner Lebensweise weiter ärgern. Besseres Essen und auch mehr Ruhe sollten die Königstreuen haben. Geraten – getan! Die großen Ansiedlungen der Willi Familien wurden von den los geschickten Soldaten beseitigt und Teile von Willi`s Familie verbannt. Den Rest warf man in den Kerker . aber es änderte sich auch einiges andere.

Es gab wieder gutes Essen und mehr Ruhe für die Untertanen. Die Stimmung im Königreich wurde langsam besser. Auch der König freute sich, dass es seinen Kindern gut ging. Die Polizei und Zöllner waren motivierter denn je und nahmen viel mehr verirrte Schafe fest.

Ein anderer Gelehrter riet ihm, sich mal mit Willi zu unterhalten. Die Polizei suchte und fand Willi und brachte ihm zum König. Der König veranlaßte, alleine mit Willi zu reden. Da saßen sie nun, der König und der Willi. Der König fragte ihn: „“„Warum hast du das alles gemacht?“ Dieser erzählte ihm von der miesen Stimmung, dem schlechten Essen und von dem Gefühl der Einsamkeit. Und er berichtete warum er sein Äußeres geändert hatte, dass die Nachbarn über ihn geredet und ihn auch bei der Polizei angeschwärzt hatten, diese aber nichts unternommen hatte, weil sie zu faul gewesen seien. Um den Blicken der Nachbarn zu entkommen, habe er einen Zaun gebaut u.u.u.

Der König erkannte die Probleme und wurde sehr traurig. Dies war alles seine eigene Schuld. Hätte er mehr für seine Untertanen getan, wäre dies alles nicht geschehen. Er fragte Willi was er denn besser machen könnte, damit so etwas nie wieder passiert. Willi riet ihm, mehr auf die Probleme seiner Untertanen einzugehen, ja... seine Untertanen sogar zu lieben!!! Je mehr Liebe er ihnen geben würde, desto besser käme er mit ihnen zurecht. Und wenn er Probleme mit anderen Königen habe, solle er diese nicht an seine Untertanen auslassen, sondern sich mit den anderen Königen auseinandersetzen.

Der König wurde immer kleiner auf seinem großen Thron. Wie einfach hötte er es haben können, wenn er mehr auf den kleinen Mann gehört hätte. Er wurde immer trauriger. Willi ging auf ihn zu, klopfte ihm auf die Schulter und sagte: „„Kopf hoch und mache es jetzt besser.“ Der König meinte: „„Willi ich liebe dich doch, kannst du mir verzeihen, was ich dir und deiner Familie angetan habe?“ Da brach endgültig das Eis zwischen den Beiden. Sie nahmen sich in den Arm und hielten sich ganz stark fest. Willi sagte: „Wo du mich jetzt wieder liebst, will ich mich auch wieder an die Gesetze halten!“

So wurde ein rauschendes Fest gefeiert und Willi beschloß, wieder so wie früher auszusehen. Dies freute ihn besonders. Er hatte sich mit seinem anderen Aussehen ohnehin nicht wohl gefühlt. Willi ging in seine alte Provinz zurück und fing dort ein neues Leben an. Er verstand sich blendend mit seinen Nachbar, tat seine Arbeit und schrieb sich regelmäßig mit dem König. Vor allem das Gefühl geliebt zu werden tat ihm sehr gut und er gab dieses Gefühl auch gerne an seine Kinder weiter.

Jetzt war er nicht mehr der arme Willi!!!
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Diagnose:05/07 Non Hodgkin Lymphom der B-Zell,Mantelzell-Lymphome(blast.Variante), i., liliacal links Durchflusszytrometrie vereinbar mit Knochenmarkbefall, Stadium II nach ann Arbor

Therapie:06/07 R-CHOP-21 und R-DHAP im Wechsel,Ganzkörperbestrahlung(26.-28.11.07) mit anschl.HD(30.11.07)und autol. StZT Mantelzell-Lyphome-Studie-

Zwischen-CT Krebs path. nicht mehr messbar.
Dezember 2007 KM komplette Remission
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