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Alt 27.02.2005, 20:52
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Hallo Allemann,

ich bin Andrea, 42 Jahre jung, ewig verheiratet, Tochter 16 Jahre.
Köchin gelernt, Ökonomie studiert, später nebenbei Verwaltungsfachschule gemacht, nun seit 14 Jahren tätig als Beamtin.
1998 Entfernung der Gebärmutter -Krebsvorstufe- nicht weiter dramatisch und ohne weitere Behandlung.
Im Juni 2004 dann die Diagnose BK (T3/Mo/No/G1), Tumor knapp 10cm. Zunächst Port legen lassen, dann TAC - Chemo im Rahmen der Gepartrio-Studie. Musste aus der Studie raus, da der Tumor sich nicht nach der 2. Chemo verringert hat und angeblich ein neuer gewachsen wäre, da hatte ich dann schon die 4. Chemo weg, als es hieß, wir müssten wechseln. Termin beim Prof. geholt, weil ich zwischenzeitlich doch das Gefühl hatte, es tut sich etwas, was sich dann bei den folgenden Untersuchungen auch bestätigte. Der Tumor hatte sich also zwischen der 2. und 5. Chemo extrem verkleinert, also behielt man diese Chemo bei. Ich schreibe das so ausführlich, damit andere nicht den Mut so schnell verlieren. Letzte Chemo am 20.12.2004. Am 11.02.2005 entgegen aller anfänglichen Erwartungen und Prognosen wurde ich erfolgreich brusterhaltend operiert - keine Lympfknoten befallen. Am 21.02.05 Bestrahlungen begonnen. Ich habe zwar das Gefühl, meine Kräfte lassen rapiede nach, aber ich sehe auch das baldige erfolgreiche Ende meiner Therapie und bin sehr zuversichtlich. Wimpern und Haare sprießen inzwischen wieder. Angesichts der Stärke und dem Schicksal vieler Gefärtinnen hier im Forum, wage ich nie mich zu beklagen.
Noch bevor meine Diagnose gesichert war, habe ich hier im Forum viel gelesen. Für mich bedeutete Wissen alles, dadurch fühlte ich mich nicht so hilflos. Aber es hat mir auch den Ernst der Lage vor Augen geführt und das war schon heftig, wenn man sich zum ersten Mal mit dem Thema Krebs auseinander setzt. Ich bin nicht tief gefallen, mein Familie und Freunde haben mich aufgefangen, aber dass geht nur, wenn man das selbst zulässt.

Wenn der dunkle Schatten aus der Ferne grüßt
und die dumpfe Angst in meinem Innern wühlt,
wenn Verzweiflung meine Seele überschwemmt,
dann wird alles was vertraut und gut war fremd.

Wenn dieser Strudel meine Füße fest umschließt
und mit Macht in seinen Abgrund zieht,
dann kann nur ich allein den Funken finden
und die Flamme Hoffnung hell entzünden.

Um selbst zu sehen, dass sie mich begleitet
und eure Liebe meinen Weg bereitet,
um zu sehen, was Vertraut und Gut in meinem Leben ist,
auch wenn der Schatten ewig aus der Ferne grüßt.

Diese Forum ist für uns alle gut und wichtig, es werden so viele Fragen beantwortet und Ratschläge erteilt und was noch viel wichtiger ist, gezeigt, dass es neben dem Krebs noch andere, schönere Themen gibt und ein LEBEN.
Ich wünsche allen angenehme Zeiten und Inseln der Freude und des Glücks

Andrea
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