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Alt 25.05.2005, 12:55
Gast
 
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Standard Krankheitsverlauf bei einem Glioblastom

Hallo Christian,

ich denke das Wichtigste ist jetzt das zu tun, was eure Mutter tun möchte. Ich glaube niemand, der nicht selbst in solch einer Situation ist, kann nachempfinden, was sich da für Ängste auftun und was man alles bereit ist zu erdulden, um leben zu können.

Meine Mutter ist im 12/04 im Alter von 65 Jahren auf einer onkologischen Intensivstation gestorben. Nach einer aggressiv verlaufenden Leukämie, multiplem Organversagen gab ihr eine Hirnblutung, die nicht operiert werden konnte, den Rest. Aber sie wollte leben und hat viele Untersuchungen und Eingriffe über sich ergehen lassen!!!

Jetzt ist mein Bruder (47 Jahre) in einer ähnlichen Situation Glioblastom IV. Er möchte leben!!! Er nahm und nimmt alle Therapien und Operationen an, die ihm angeboten wurden und werden. Dass seine Lebenszeit sehr begrenzt ist, weiß er, verdrängt es aber.

Er hat sich auch einen Tumor am Fr. 13.Mai operativ entfernen lassen. Heidelberg hat die OP abgelehnt. In Berlin Neukölln wurde er operiert. Die 6stündige OP hat er gut verkraftet (trotz Vorschädigung seines Herzens, Übergewicht etc), wurde auch nach einer Woche wieder entlassen. Ob die Entfernung ihm weitere Lebenszeit schenkt, kann ihm keiner beantworten. Er hat noch weitere Tumoren. Aber dieser große war sehr raumfordernd und hat ihm große Beschwerden verursacht.

Solange er leben möchte, haben wir Hoffnung und gehen den Weg mit ihm. Sollte er seinen Lebensmut verlieren, werden wir auch den anderen Weg mit ihm gehen und ihn nicht zu irgendwelchen Therapien drängen, die er dann nicht mehr möchte.

Dir und deinen Geschwistern wünsche ich weiterhin die Kraft persönliche Empfindungen in den Hintergrund zu schieben und auf eure Mutter eingehen zu können. Bei 5 Geschwistern und Meinungen sicherlich nicht einfach.

Alles Liebe und Gute für deine Mutter.

Gruß
Sabine H.
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