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Alt 28.12.2009, 20:35
martina1989 martina1989 ist offline
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Böse 2 angehörige - 1 patient - 1 arzt

wie vorher schon geschrieben, hätte ich dem arzt heute wirklich an die gurgel springen können.
nachdem man bei opa mit magenspiegelung krebs feststellte wurde er weiter untersucht, ct, ultraschall usw. am dienstag operierte man, vorab hieß es man möchte ihm 2/3 des magens entfernen (inklusive tumor) und dann den dünndarm an das obere magenteil anschließen.
nach der op sprachen wir mit dem chefarzt. er sagte, dass der tumor zu groß sei und man das vorher nicht wusste wie groß und wo genau und nach dem er sich an die aorta im rücken "geklammert" hat, konnte man ihn nicht entfernen.

am tag nach der op rief mama im krankenhaus an, dass WIR ihm sagen möchten was gemacht wurde, also ging der chef herr und teilte opa mit, dass alles bestens gelaufen ist, keine probleme usw. dann verabschiedete er sich in den weihnachtsurlaub. durch diese aussage standen wir nun vor der großen frage wann und wie wir ihm es sagen sollen und was wir antworten sollen, wenn opa fragt wieso der chef meinte "alles bestens". wir beschlossen es vorerst nicht zu sagen und ihn ein bisschen zu kräften kommen lassen.

am 3. tag nach der op verlor er sehr viel blut oben und unten kam es heraus, sodass man ihm 4 blutkonserven (je 1l) geben musste.

seit heute ist der chef wieder hier. vormittags und nachmittags ist immer visite. am nachmittag baten wir um ein gespräch was wir auch bekamen.
ich stellte ihn zur rede wie er sagen kann, dass alles bestens ist. da schrie er uns an "sie haben das gesagt, ich soll ihm nichts sagen, Sie sind doch so falsch und solche Hinterwäldler" in aller ruhe brachten wir ihm bei, dass wir warten wollten bis opa körperlich und psychisch stabiler ist. "so etwas wie die psyche gibt es nicht, er hat krebs und das hat nichts mit irgendeiner psyche zu tun!"

wir gingen zu opa ins zimmer. kurz bevor ich es aufgab teilte ich ihm höflichst mit, dass wir eine kopie von der krankenakte haben möchten, da wir uns gerne noch eine zweite meinung einholen würden. auf die frage was wir brauchen entgegnete ich ihm, das was ein anderer arzt braucht um sich eine meinung zu bilden. "sehen Sie, Sie wissen ja nicht mal was Sie brauchen und mit den medizinischen begriffen wissen Sie auch nichts anzufangen, denn ich habe keine lust und zeit 1000 fragen zu beantworten. wenn sie eine zweite meinung möchten können wir ihren opa ja gleich in ein anderes krankenhaus überweißen!"
ja, dann kam noch weiteres blabla und, dass er nun opa sagt, was gemacht wurde. er sagte es ihm in seinem ärztedeutsch.
gerade rief opa an und fragte ob wir näheres wissen, weil er hat kein wort verstanden und nachdem der arzt meinte er habe keine lust und zeit 1000 fragen zu beantworten, traute er sich nicht zu fragen.
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