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Alt 29.01.2008, 11:27
Äpfelchen Äpfelchen ist offline
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Registriert seit: 29.04.2007
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Standard AW: Schock und Angst

Hallo Urmeli,

ich habe 3 Kinder und das Urmeli von den Augsburgern haben wir alle besonders gerne zusammen geguckt.

Ich kann sehr gut verstehen, dass Du besonders geschockt bist. Ich denke, dass liegt daran, dass Du noch so jung bist. In Deinem Alter, ist eine ernste Erkrankung soooweit weg. Auch das Altern, und als Versicherungsfrau wirst Du es evtl. erlebt haben, junge Menschen verschwenden i.d.Regel wenig Gedanken an ihre Altersvorsorge, das ist so irreal.
Ich weiß noch, als ich so 15 - Ende Zwanzig war, jemand über 50 der war für mich echt jenseits von gut und böse

Ich finde es schön, dass Du so Anteil nimmst, denn es kann einem auch anders ergehen. Mir ist es Gott sei Dank nicht passiert, aber es gibt einige die ich kenne, bei denen hat sich der Freundeskreis ganz schön ausgedünnt nach der Diagnose.

Ich als Betroffene habe es immer sehr (!) genossen, wenn jemand den Mut hatte mit mir ganz offen und unbefangen zu sprechen. Versuche es einfach bei Deiner Schwägerin, ich kann mir gut vorstellen, dass sie froh darüber ist.
Weißt Du, das ist ein Teufelskreis, man will denjenigen ja nicht belasten und macht auf 'alles ist heiter' oder 'üüüberbesorgt' - beides ist nicht hilfreich.
Ehrlichkeit und echte Anteilnahme und den Mut das auch anzusprechen, das ist eine wirklich Hilfe. Und umgekehrt will der Patient die Familie nicht so belasten und behält womöglich seine Ängste für sich, was der Heilung auch nicht förderlich ist. Im Gegenteil.
Und was besonders gut wäre, ist eine psycho-onkologische Begleitung. Einige hier (ich auch) haben das gemacht, ich habe von vielen gelesen, dass sie bedauerten es nicht schon früher gemacht zu haben.
Das bezahlt die Krankenkasse ohne Probleme. Fragt z.B. in der Klinik nach.
Und es gibt die Möglichkeit, falls sie mit dem erstbesten Therapeuten nicht zurecht kommt, weitere auszuprobieren.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft aber auch Mut ungewöhnliche Dinge zu tun und offen zu sein.

Lieben Gruß
Beate
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