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Alt 25.06.2009, 22:12
claudiqml claudiqml ist offline
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Standard AW: Ich habe Angst und bin so hilflos

Ach Dani,

heute wurde mein Vater auf die Pallativ?-Station verlegt. Die Schwestern und Pfleger im Krankenhaus haben ihn förmlich rausgeschmissen, weil er "Arbeit" machte...... am Montag haben wir alle gedacht, er stirbt, er war nicht ansprechbar, wir haben nicht verstanden, was er sagte, er röchelte und hustete und bekam keine Luft, die Nase war spitz und das "Dreieck" weiß und sehr sichtbar....

wir hatten so eine Angst.... dann wurde er mit Elektrolyten wieder "aufgepäppelt, damit er transportfähig war und wurde heute verlegt.

Ein Gutes hat es, wir können nun, anstatt 2 Stunden Autofahrt, 10 Minuten zu Fuß gehen und ich denke, er ist dort gut aufgehoben. Wir können jederzeit hingehen und die Schwestern udn Pfleger sind sehr nett. Als er in das Zimmer transportiert wurde, sagte er, es ist schön hier... und heute nachmittag berichtete er, dass sich alle viel Mühe geben und so freundlich zu ihm sind.... wir sind so froh, dass er es so annnimmt.....

unser Hausarzt war heute da, er bekommt eine stärkere Dosis Morphine in Pflasterform, Beruhigungstropfen, Novalminsulfon und seine anderen Mittel wie Blutdrucksenker, Herztabl...... es sind eine ganze Handvoll Pillen, die er tägl. schlucken muß....

ich habe seit langer Zeit heute zum ersten Mal wieder erlebt, dass er mit Heißhunger sowohl Vorsuppe, als auch Hauptgericht, als auch Nachtisch gegessen hat.

Der Transport hat ihn sehr angestrengt, er war müde, aber das durfte er auch sein.....

ich freue mich über jeden Tag, den er ansprechbar ist und keine Schmerzen hat......

heute hat er dem Arzt erzählt, dass er am Montag "fast vom Förster durch einen Bauchschuß erlegt worden wäre"....... ob das schon Vorstufen sind? Wir haben wirklich gedacht, dass er am Montag stirbt....

wahrscheinlich wollte er noch nicht gehen...... er hatte Alpträume, dass man ihn verfolgt und dass er entscheiden mußte, wer von seiner Familie als Erster stirbt...... dabei hat er geweint.... er wollte uns davon nichts erzählen, weil er uns nicht in Gefahr bringen wollte....... ich habe ihn festgehalten und ihm gesagt, dass er keine Angst haben soll, dass wir alle bei ihm sind und dass ihm niemand was Böses will......

er ist so dankbar für kleine Streicheleinheiten und Fürsorge.... ich liebe ihn so....

trotzdem merke ich, dass ihm das atmen schwer fällt und er schwach ist, sein linkes Bein "gehorcht" ihm nicht mehr so richtig...... mal abwarten was wird.... hoffentlich kommt der Abfall nicht so rapide, nachdem sie ihn im Krankenhaus wiede rmobil gemacht haben.

Ich frage mich, warum man das macht, sie hätten die Infusionen weglassen und ihn im Krankenhaus einschlafen lassen können..... ob es wohl an der fehlenden Patientenverfügung liegt?

traurige Grüße
Claudia
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