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Alt 12.06.2006, 22:58
J2K J2K ist offline
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Standard AW: erfahrungen mit gamma-knife

Hallo,

GammaKnife ist eine von vielen Präzisionsbestrahlungsmethoden. Daneben gibt es auch IMRT und Protonentherapie, die für eine Behandlung von Schädelbasistumoren in Frage kommen.

Ich habe ebenfalls einen gutartigen Schädelbasistumor mit Infiltration des Sinus Cavernosus und wurde vor 6 Jahren mit 50Gy IMRT behandelt (war damals 18). Habe bisher keine Nebenwirkungen durch die Strahlentherapie.

Grundsätzlich ist die Protonen- & Schwerionentherapie aufgrund der physikalischen Besonderheit der dabei verwendeten beschleunigten Teilchen die vorteilhafteste Strahlentherapieform, allerdings auch technisch enorm Aufwendig und wird erst in Kürze in Deutschland einem beschränkten Personenkreis (v.a. Chordome, Chondrosarkome etc) vorbehalten sein.

Intensitätsmodulierte Strahlentherapie (IMRT) basiert auf einem ähnlichen Bestrahlungskonzept, verwendet aber Röntgenstrahlen, die das umliegende Gewebe mehr schädigen als beschleunigte Teilchen. Dafür werden dann aber auch mehr Sitzungen durchgeführt (bei mir 27), um die Strahlenbelastung pro Sitzung zu reduzieren.

Bei GammaKnife wird nur eine Sitzung durchgeführt, was wohl das größte Problem darstellt, weil hier das umliegende Gewebe die gesamte Dosis auf einen Schlag abbekommt. Diesen Nachteil versucht man durch höhere Präzision bei der Therapieplanung zu kompensieren. Auch die Strahlenart ist verschieden.

GammaKnife wird übrigens schon seit den 60er Jahren angewandt, allerdings konnte man die Vorteile des Verfahren erst mit Erfindung von CT/MRT richtig nutzen.
Gerade der Sehnerv ist ggü. der GammaKnife Methode der Einzel-Sitzungs-Bestrahlung recht empfindlich, weshalb ich persönlich hier eher IMRT favorisieren würde, das ist aber mein persönlicher Geschmack als Laie. Protonentherapie bleibt aber das Non-Plus-Ultra.

Für weitere Infos, schau dir am besten die Links aus dem folgenden Beitrag an: http://www.krebs-kompass.org/Forum/s...&postcount=446




Viele Grüsse,
J2K
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