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Alt 19.04.2004, 22:42
Gast
 
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Standard Kleinzelliges Karzinom mit unbekannten Primärtumor

Liebe Karina,
Mein Sohn hatte so um Weihnachten ein komisches Gefühl im unteren Bauch, so als ob 'da einer mitesse', und ab und an ein leichtes Ziehen in die Hoden, aber keine richtigen Schmerzen.Er dachte, er hätte eine Magen-Darm-Geschichte, wie einige KollegeInnen zu dem Zeitpunkt. Er ist im Januar dann zum Hausarzt gegangen. Da war zunächst nichts, aber der hat ihn zum Glück zum Urologen geschickt. Und dort hat man im Ultraschall sehen können, dass etwas auf die Blase drückte.Die Kollegin hat für ihn dann ganz schnell einen Termin für CT gemacht; sie hat wohl eine Vorahnung gehabt. Und da erhielt er dann die erste schlimme Diagnose: Bauchfellkrebs mit Metastasen an Leber und Milz. Im Laufe der nächsten Woche verschlimmerte sich nach einer Gewebeprobe und weiteren Laboruntersuchungen die Diagnose weiter (sehr bösartig, sehr selten), bis wir erfuhren, dass es sich um den ganz etrem seltenen DSRCT (desmoplastic small round cell tumor) handelt im fortgeschrittenen Stadium mit zahlreichen Metastasen und einer sehr schlechten Prognose.
Die beiden ersten Durchgänge der Chemo hat mein Sohn 'relativ' gut durchgestanden. Er ist vor dem dritten Durchgang sogar Fahrrad gefahren und hat Tischtennis gespielt und andere Dinge unternommen und auch fast wieder sein Ausgangsgewicht erreicht. Jetzt ist gerade der dritte Durchgang vorbei, und dieses Mal hat er leider während der Phase der extremen Abwehrschwäche einen Infekt bekommen mit hohem Fieber. Allmählich geht es ihm ein wenig besser, so dass er vielleicht bald wieder ein paar Tage nach Hause darf. Danach ist nach einer CT-Kontrolle eine OP geplant, um den inzwischen zum Glück schon sehr geschrumpften Tumor weiter operativ zu entfernen. Die Chemo wird allerdings auch danach wohl weiter fortgesetzt. Mein Sohn hat also noch vieles durchzustehen, aber er trägt es größtenteils mit viel Mut und Hoffnung. Er ist bereit, alles durchzustehen und zu ertragen, Hauptsache, der Tumor verschwindet. Aber es gibt auch schwierige psychische Phasen zwischendurch, die für alle in der Familie belastend sind. Vielleicht können wir uns darüber später einmal austauschen. Hast du eine direkte e-mail-Adresse ?
Liebe Grüße von Frauke Framirei@web.de
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