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Alt 17.01.2008, 18:42
Herta Herta ist offline
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Registriert seit: 12.01.2008
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Lächeln Ich möchte mich vorstellen!!!!

Mein Name ist Herta. Ich bin 51 Jahre alt, verheiratet und habe 2 erwachsene Töchter. Seit 25 Jahren betreibe ich eine Gaststätte. Im Frühjahr letzten Jahres ging ich wegen Brustschmerzen beim Husten und Niessen zu meinem Hausarzt. Der schickte mich sofort zum CT. Bei der ersten Untersuchung wurde ein Tennisball großer Tumor am linken Lungenoberlappen entdeckt. Weitere Untersuchungen brachten das Ergebnis bösartiges Adenokarzinom mit Befall der 1. Rippe. Nachdem ich die letzten 20 Jahre eigentlich nie krank war, war das wie ein Keulenschlag. In den letzten Jahren habe ich drei liebe Freunde und meinen Schwager nach langen Leiden und vielen Schmerzen durch Krebs verloren. Dadurch war meine erste Reaktion: ich lasse gar nichts machen. Mein Hausarzt, meine kleine Tochter und mein Mann, machten mir klar, daß ich gefälligst den Kampf aufzunehmen hätte. Im Klinikum der Barmherzigen Brüder in Regensburg wurden die Voruntersuchungen durchgeführt und die Therapie besprochen.Neoadjuvante Strahlen-Chemo-Therapie mit anschließender OP. Bis es endlich mit der Chemo losging waren fast drei Monate vergangen in denen ich fast 10 Kilo abnahm. Die erste Chemo Cisplatin-Taxotere vertrug ich super. In der zweiten erlitt ich einen Allergieschock und die Präparate und die Dosis mußten geändert werden. Eigentlich waren insgesamt drei Chemos in dreiwöchigem Abstand geplant. Daraus wurden sieben in wöchentlichem Abstand. Parallel dazu 30 Bestrahlungen. Die Ärzte der Strahlenabteilung im Weidener Klinikum hielten zu Anfang eine OP für unmöglich. Nach etwa vier Wochen und einem Kontroll-CT änderten sie ihre Meinung. Der Tumor hatte sich bereits stark verkleinert und es standen noch 10 Bestrahlungen und eine Chemo an. Hoffnung keimte auf. Ich hatte in dieser Zeit meine Familie die mir den Rücken stärkte, einen wunderbaren Hausarzt und gute Freunde, die jederzeit für mich da waren wenn ich ein Tief hatte. Die Gespräche waren für mich das Wichtigste in dieser Zeit. Ende September waren die Vorbehandlungen vorbei. Mein Mann und ich sind dann Anfang Oktober eine Woche in die Türkei geflogen. Sozusagen als Belohnung für die ausgehaltenen Strapazen und als Stärkung für das Kommende.Eine Woche Erholung und Ausspannen war angesagt. Anfang November hatte ich dann das Arztgespräch am Klinikum in Regensburg. Die Ärzte waren vom Erfolg der Vorbehandlungen sehr überrascht. Dann kommen Sie nächsten Dienstag stationär zu den Voruntersuchungen und am Donnerstag operieren wir, teilte mir Professor Hofmann lapidar mit. Mit gemischten Gefühlen fuhren wir nach Hause. So schnell hatten wir nicht mit einem Termin gerechnet. Angst und Freude mischten sich. Am Dienstag der nächsten Woche wurde dann ein Lungenfunktionstest und am Mittwoch eine Bronchioskopie durchgeführt und am Donnerstag war ich im OP. Nachdem ich bereits am Freitag wieder auf Station war teilte mir Professor Hofmann mit, daß man vorsichtshalber eine Teil-resektion der beiden oberen Rippen mit durchgeführt hatte. Außerdem wurde das umliegende Lymphgewebe großzügig mit entfernt. Die OP war außerordentlich gut verlaufen und ich kann nur jedem das Klinikum in Regensburg empfehlen. Menschlich und fachlich kompetentes Personal von der Putzfrau bis zum Chefarzt. Kurz vor Weihnachten kam dann ein kleiner Rückschlag. Eine schwere Magen-Darminfektion fesselte mich einige Tage ans Bett. Aber das ist jetzt auch ausgeheilt. Seit meiner Entlassung aus dem Krankenhaus bin ich zweimal in der Woche beim Physiotherapeuten da die Motorik des linken Armes noch etwas eingeschränkt ist und der Arm zum Teil noch sehr schmerzt was auf eine Reizung des Hauptnervenastes durch die OP zurückzuführen ist. Aber von Tag zu Tag werden die Beschwerden weniger. Morgen darf ich das erste Mal zum Schwimmen um die Anstrengungen des Physiotherapeuten zu unterstützen. Ich kann nur Allen Mut machen den Kampf aufzunehmen. Ich weiß nicht ob ich ihn endgültig gewonnen habe aber einen Etappensieg haben wir erreicht.
Ich lese oft im Forum über andere Schicksale und denke mir da hast du aber Dusel gehabt.
Wenn jemand mit mir Kontakt aufnehmen möchte bin ich jederzeit zum Gedankenaustausch bereit.
Kopf hoch!!!!
Eure Herta
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