Hallo Andrea,
nach den Belastungen und Nebenwirkungen der Chemo habe ich die Bestrahlungen fast als Spaziergang empfunden. Außer Müdigkeit (nach ungefähr der Hälfte der Bestrahlungen) hatte ich keine Nebenwirkungen. Hautprobleme hatte ich ebenfalls nicht. Beim Röntgen hat sich vor kurzem gezeigt, dass durch die Bestrahlungen ein kleiner Teil des rechten Lungenflügels vernarbt ist, das belastet mich aber nicht.
Auch die Beeinträchtigungen durch die Chemo sind größtenteile verschwunden, manchmal habe ich noch Knochenschmerzen und meine Kondition und Konzentrationsfähigkeit läßt noch zu wünschen übrig. Meine Blutwerte sind alle im grünen Bereich.
Ob die Gefahr einer Leukämie, verursacht durch die Chemo, nun grösser ist, weiß ich nicht. Selbst wenn ich irgendwann eine Leukämie bekommen sollte (und diese tatsächlich durch die Chemo verursacht wurde, was nachzuweisen bleibt), dann habe ich aber wenigstens noch in der Zeit bis dahin gelebt. Genausogut könnte ich an Metastasen erkranken.
Ich will damit nicht sagen, dass ich gar keine Angst habe und ich verstehe auch, dass du Angst hast. Aber eine endgültige Sicherheit gibt es nicht und in keiner Lebenslage. Ebenso könnte ich im nächsten Jahr einen Unfall haben.
Ich betrachte meine (G'tt sei Dank seltene) Angst als einen ungebetenen Besucher, der mich mal innehalten läßt, mich aber nicht aufhält.
Ich mache Pläne für die Zukunft und habe wieder angefangen zu leben, dass vielleicht intensiver als vorher.
Ich hoffe, dass du deine Angst auch überwindest und bald deine innere Ruhe wiederfindest und zuversichtlich in die Zukunft schaust.
Liebe Grüsse
Birgit 64