Liebe Heike,

auch von mir ein klares- ES LOHNT SICH!
Ich bekam meine Diagnose im April 2003 (FIGO 3c N1 MX G3), anschließend OP und dann Chemo bis Oktober 2003 (6x Taxol/Carboplatin). Seither bin ich ohne Tumoraktivität.
Ich sehe mich heute noch, wie ich voller Angst zur ersten Chemo ins KH eingerückt bin. Ich konnte vorher nicht mehr schlafen und war wie du einfach nur voller Angst. Ich habe tagelang am Computer verbracht und viele Erfahrungsberichte gelesen. Auch wenn mir diese oft Angst gemacht haben, so haben sie mir auch geholfen, dass ich im KH vieles hinterfragt habe und einfach besser bescheid gewusst habe. So hab ich für mich das Gefühl gehabt, dass ich nicht nur die Chemo "über mich ergehen lasse". Ich hab mir bei jedem Tropfen, der in mich hineingeflossen ist, vorgestellt, dass es mir hilft.
Natürlich wirst du viel über Nebenwirkungen lesen, aber für viele dieser Nebenwirkungen gibt es Medikamente und jeder Mensch reagiert anders auf die Behandlung. Ich hab recht rasch ein Gefühl für die verschiedenen Phasen zwischen den Chemoblöcken bekommen. Es war ganz sicher nicht so, dass ich in dieser Zeit nur gekotzt hab und herumgelegen bin. Mir war in der ganzen Zeit nur einmal schlecht, und da war ich selbst schuld. Auch hab ich 2x einen Kurzurlaub zwischen den Chemoblöcken eingelegt. Es kommt ja auch viel darauf an, welche Chemo du bekommst und sie ist dann auch speziell für ich zusammengestellt.
Du schreibst, dass du in einer tollen Partnerschaft lebst, da hast du doch schon den besten Grund um fürs Leben zu kämpfen! Versuche dich nicht von deiner Angst beherrschen zu lassen. Wenn dir dies alleine nicht möglich ist, scheu dich nicht, psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Dies wird auch schon in vielen KH angeboten.
Liebe Heike, ich wünsch dir für deine Chemo alles Gute und wenn dir danach ist, dann schreib einfach wieder. Mir hat der Austausch mit Menschen die in der selben Situation wie ich waren viel Mut und Kraft gegeben.
Liebe Grüße
Margit