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Alt 07.04.2005, 08:51
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Standard Vitamin E induziert Zweittumoren ...

Hallo zusammen,

ob es das richtige Forum ist, weiß ich nicht, aber vielleicht interessiert es doch.
LG von Claudi (BK-Betroffene)

Vitamin E induziert Zweittumoren nach Kopf-Hals-Malignom

QUEBEC. Die Chemoprävention von Tumoren mit Vitaminen hat erneut einen schweren Rückschlag erlitten. In einer Studie an Patienten mit radiotherapierten Kopf-Hals-Tumoren kam es unter der Gabe von Vitamin E und Betacaroten zu einem Anstieg der Zweittumoren, wie jetzt im Journal of the National Cancer Institute (JNCI 2005; 97: 481-488) nachzulesen ist.

An der Studie nahmen 540 Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren im Stadium I und II teil. Bei den Patienten wurde eine Radiotherapie durchgeführt. Beginnend mit dem ersten Tag der Bestrahlung hatten die Patienten ein Placebo oder eine Kombination von Vitamin E und Betacaroten erhalten. Die Betacaroten-Medikation wurde nach 156 Tagen abgebrochen, weil in anderen Studien zur Sekundärprävention des Lungenkrebs ein erhöhtes Krebsrisiko durch Betacaroten aufgetreten war. Die Vitamin E-Prophylaxe wurde wie vorgesehen über drei Jahre durchgeführt.

Mit einem völlig unerwarteten Ergebnis, wie die Gruppe um François Meyer von der Université Laval in Québec berichtet. Denn während der Einnahme der Vitamine stieg die Rate an Zweittumoren um den Faktor 2,88 (95-Prozent-Konfidenz-Intervall 1,56-5,31). Nach dem Ende der Supplementation traten die Tumoren dagegen seltener auf als im Placebo-Arm (Hazard Ratio = 0,41; 0,16-1,03), sodass nach einer Gesamtbeobachtungszeit von 52 Monaten in beiden Gruppen in etwa gleich viele Tumoren beobachtet wurden.

Ein ähnlicher Effekt ergibt sich, wenn Rezidive und Zweittumoren zusammengefasst wurden. Unter der Vitamin-E-Gabe stieg das Risiko (HR = 1,86; 1,27-2,72), danach sank es (HR = 0,71; 0,33-1,53).

Das ist ein ungewöhnlicher Befund, den die Editorialisten Edward Kim und Waun Ki Hong vom M. D. Anderson Cancer Center in Houston (JNCI 2005; 97: 468-70) nicht erwartet hatten. Trotz der Rückschläge sollten weiter Studien zur Chemoprävention durchgeführt werden, meinen sie. Einige Patienten würden vermutlich profitieren, welche diese seien, müsse vorher durch eine Risikostratifizierung geklärt werden./rme

Quelle:
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=19713
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