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Alt 20.12.2002, 00:00
Gast
 
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Standard Werde im Chat blöd angemacht

Hallo, alle Chatter (und die, die es versuchen)!

Ich bin nicht mehr im Chat.

Als ich als Angehörige auf den Krebs-Kompass aufmerksam geworden bin, habe ich mich direkt eingeloggt und versucht mitzuchatten.

Aufmerksame Chatter begrüßten mich nett, erklärten mir Farben und Symbole, fragten nach meiner Geschichte. Ich outete mich als Ehefrau, deren Ehemann und Vater ihrer Kinder an Krebs erkrankt ist. Ich wollte einfach nur erzählen. Dann kam aber nichts mehr und in das Insider-Geplänkel konnte ich auch nicht einsteigen.

Der Chat erfüllte nicht meine Erwartungshaltung. Brauchte er auch nicht.

Für mich entdeckte ich dann das Forum. Dort habe ich Zeit zu schreiben und zu lesen.

Der Chat dient dem spontanen Austausch, ob albern oder ernst. Für die Betroffenen dient er als eine Möglichkeit sich auszutauschen. Und ich habe das erlebt bei meinem Mann, wie wichtig das für ihn war - zwar nicht im Chat, aber bei anderen Gelegenheiten. Denn so gut wie ein anderer Patient konnte ich ihn nicht verstehen.

Sicher muss man die "neuen" (es gibt ja auch neue, die Patienten sind) nicht vor den Kopf stoßen. Es ist schön für die alteingesessenen Chatter, schon viele Kontakte geknüpft zu haben. Aber da draußen gibt es noch viele, die diese Kontakte noch suchen und sie bitter nötig haben. Sollte soviel Zeit nicht sein?

Mimi (Ex-Chatterin)
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