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Alt 28.05.2001, 13:20
Gast
 
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Standard Erfahrungsaustausch

Liebe Petra, wirklich erfreulich, daß Ines so gute Fortschritte macht. Ich drück ihr ganz fest die Daumen, damit es weiterhin aufwärts geht. Ist ein längerer Aufenthalt in der Reha-Klinik vorgesehen? Dann wäre es doch sinnvoll, mit einer dort ansässigen Krebs-Selbsthilfegruppe Kontakt aufzunehmen. Die gibt es sicher auch in der Umgebung der Reha-Klinik. Viele Selbsthilfegruppen haben einen Besuchsdienst. In unsere Gruppe bin ich immer sehr gern gegangen, aber leider hat sich diese aufgelöst. Unsere Gruppenleiterin Gerda ist nach fast fünf Jahren wieder erkrankt und leider hat sich niemand gefunden, der die Gruppe weiterführt. Gerda hatte ursprünglich auch Eierstockkrebs, wurde erfolgreich behandelt und ging sogar wieder in Teilzeit arbeiten. Jetzt haben sich plötzlich Metastasen auf der Lunge sowie eine Geschwulst an der Schulter gebildet. Zur Zeit macht sie Chemo und bekommt Bestrahlungen. Wir telefonieren regelmäßig miteinander und es sieht so aus, als würde die Behandlung gut anschlagen. Hoffentlich! Ich besuche außerdem einmal im Monat eine Selbsthilfegruppe für Stoma-Träger (ein Stoma ist ein künstlicher Darmausgang). Diese Gruppe war mir sehr behilflich bei meinen Problemen mit dem Stoma. Du siehst, ich bin eine absoluter Fan von Selbsthilfegruppen. Vielleicht könnt ihr für Ines auch so einen Kontakt knüpfen. Schaden tut’s bestimmt nicht.
Psychologische Betreuung finde ich immer sinnvoll. Allerdings sollte zwischen Therapeut und Klient einfach die Chemie stimmen, finde ich. Ich habe da schon die unterschiedlichsten Erfahrungen gemacht. Am besten hat es immer mit weiblichen Psychotherapeuten geklappt. Aber das kann wirklich jeder nur für sich selbst herausfinden.
Das mit dem Übergewicht ist ein zweischneidiges Schwert. Für die Reha-Maßnahmen ist es wohl sinnvoll Gewicht abzubauen. Wenn man Chemo macht, ist es wiederum ganz gut, wenn man etwas mehr auf den Rippen hat, finde ich. Zu Beginn meiner Krankheit war ich mit ca. 80 kg bei 1,70 m Größe auch übergewichtig. Ich habe während der ersten beiden Jahre Chemo 18 kg zugenommen (Du liest schon richtig, so was gibt’s!). Seit der Anlage des Dünndarm-Stomas habe ich aber schon 22 kg abgenommen. Diesen Prozess möchte ich unbedingt aufhalten, denn die Gewichtsabnahme schwächt mich schon etwas. Also ran an die Prinzregententorte! Über mangelnden Appetit kann ich mich eigentlich nicht beklagen. Aber ich schaffe einfach keine großen Portionen mehr. Mein Magen ist immer so schnell satt, meine Augen aber nicht.
Du möchtest wissen, wo ich lebe? In der Umgebung von Augsburg. Das liegt im Freistaat Bayern. Genauer gesagt im Regierungsbezirk Schwaben. Bitte nicht mit den Württemberger Schwaben verwechseln, da reagieren „mir echte Schwoba“ sehr empfindlich.
Herzliche Grüße
Von mir und auch von Bobby
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