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Alt 01.04.2002, 21:43
Gast
 
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Standard Jung und schon verwitwet

Hallo Ihr,
komme gerade von einem Ausflug mit unseren damals gemeinsamen guten Freunden(Fam.2 kl.Kinder) wieder.Die haben mich so ein wenig als Familienmitglied adoptiert.Ich wede fast jedes Wochenende eingeladen um wirklich ganz unkompliziert den Sonntag zu verbringen.Das tut in sofern ganz gut als das ich mich auch mal zurückziehen kann wenn nötig und nicht immer Programm gemcht wird,einfach nur gemeinsam.Heut haben wir also einen Ausflug gemacht und ich hätte eigentlich nur heulen können.Das hätte meinem Schatz dort sicher gut gefallen und ich wurde immer wütener das er nicht mehr dabei sein kann.
Deshalb konnte ich mich einfach nicht daran erfreuen.Trauer,Wut und Machtlosigkeit an der Situation aber auch garnichts ändern zu können waren meine einzigsten Gefühle.Ich wurde immer ruhiger bis wir uns dann auch als die Kids dann mal weg waren unterhalten konnten.Das tut gut wenn meine Freunde sich auch dazu immer noch zeit nehmen.Dann ging es wieder.Aber sonst sind doch unsere Aller Gefühle doch irgentwie gleich .Das Glück der anderen macht einen leicht irre und die die sich wegen Nichtigkeiten streiten oder gar trennen rufen in uns ware Wutausbrüche über soviel Dämlichkeit hervor.
Mir hat mal jemand gesagt aufgrund unseres Schicksals gelernt zu haben,auf die wichtigen Dinge im leben zu achten.Dem hat ich mit dem nackt.. Ars.. ins gesicht springen wollen.Das tat so weh.Auf dieses lehrreiche Stückchen für die Umwelt hatte mein Schatz und auch ich gern verzichtet.Ich weiß es klingt böse ,aber im Moment ist soviel Wut in mir ,die ich auch an nichts festmachen kann.Wem oder was sollte man denn vors Schienbein treten.
Micha ich glaub diesen körperlichen Verfall haben wir als Liebende Partner gar nicht so recht gesehen.Ich kann mich genau an 2 Situationen im krankenhaus erinnern.Mein Schatz war schon sehr schwach aber wollte duschen.Da er sehr wackelig auf denBeinen war habe ich ihn wie so oft zur Sicherheit begleitet.Heul.......
Jedenfalls stellte er die Frage wo denn die ganzen Kilo fehlen.Bei Gott(sche.. den kanns nicht geben) er sah schlimm aus,nur Haut und Knochen ,jedenfalls hab ich ihn auf seinen nicht mehr vorhandenen Popo geküßt und gesagt :Ich sehe ,wo aber ich lieb ihn trotzdem.Daraufhin drehte er sich um und hat mir das letzte Mal in seinen zu kurzen Leben gesagt,das er mich liebt.Heul.....
Es tut so weh,diese Bilder im Kopf.Verdammt und selbst als er ab Brusthöhe gelähmt und fast blind war habe ich ihn geliebt und ich hätte es hingenommen.wenn er doch hätte leben können.Ich weiß,es ist furchtbar egoistsch,denn es wäre für ihn kein "Leben" gewesen.Dennoch,hatte ich Hoffnung.Durch eine Augenop wurde sein Augenlicht gerettet
und auch die Lähmung wäre vieleicht zurück gegangen.Ich habe damals einfach versucht ihm klar zu machen das man im Rollstuhl auch ein leben führen kann und ich ihm immer helfen werde.Ich liebe ihn doch,da sind diese Äußerlichkeiten nicht wichtig. Ich denk er hat sich damals für sich anders entschieden,denn er war immer ein sehr aktiver Mensch und jetzt?Diese Gedanken machen mich immer verrückt,weil er so gar nicht gesprochen hat.Aber das muß man akzeptieren und ich geb mir auch Mühe aber.... .
Nun hab ich wieder lang und breit geschimpft und gejammert.Aber das find ich ist es gerade an diesemForum zu sehen andren gehts genauso die gleichen Sorgen Gefühle und Ängste.Man ist nicht allein unter all den glücklichen menschen.In diesem Sinne Euch Allen Kraft und auch die liebe das Alles zu überstehen.
Eure Birgit
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