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Alt 12.01.2005, 09:43
Gast
 
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Standard Ich werde nicht damit fertig

Liebe Barbara,
zuerst einmal herzliches Beileid. Es tut mir so leid, dass Du jetzt auch zu uns gehörst. Ich fühle mit Dir und kann Dein Elend gut verstehen.
Mein Mann ist am 10.Oktober 2004 von mir gegangen, nach 9 Monaten Krankheit. 9 schrecklichen Monaten! Jetzt ist es schon 3 Monate her und noch immer bin ich furchtbar verzweifelt und weiß nicht, wie es weitergehen soll.
Den Rat, den Michael Dir gegeben hat, kann ich aber so nicht unterstützen. Ich habe noch alle Sachen von meinem Mann und es gibt mir Trost, wenigstens seinen Geruch einzuatmen und wenn ich nicht schlafen kann, ein Sweatshirt von ihm mit zu mir ins Bett zu nehmen. Ich will damit nur sagen, überstürze nichts. Du hast schnell etwas übereilt weggegeben und nachher tut es Dir leid. Jeder Mensch handelt anders, um seine Trauer zu bewältigen. Du mußt selbst wissen, was Dir am besten tut.
Willst Du wirklich der Familie Deines Mannes nachgeben und seinen Körper ins Ausland bringen lassen? Wird es Dir und Deinem Sohn nicht fehlen, wenn Ihr nicht ans Grab gehen könnt? Ich fahre täglich nach der Arbeit zum Friedhof und rede mit meinem Mann. Auch wenn ich das ebenso zu Hause tun kann, gibt es mir doch Trost weil ich mich ihm dort, an seinem Grab, besonders nahe fühle.
Ich wünsche Dir alle Kraft, die Du brauchst, um diesen schlimmen Schicksalsschlag, zusammen mit Deinem Jungen, zu bewältigen. Es liegt noch ein langer, schwerer Weg vor Dir. Wenn Dir danach ist, schreib einfach in dieses Forum. Oft hilft es, wenn man seine Gedanken einfach aufschreiben kann und von irgendwo ein paar mitfühlende Worte bekommt.
Lass Dich umarmen und sei ganz lieb gegrüßt
Beatrix
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