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Alt 08.02.2016, 21:00
Daisy1979 Daisy1979 ist offline
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Standard AW: Meine Mama....

Hi!
Dass das Untersuchungsprozedere so lange dauern kann, ist leider normal. Da muß man leider geduldig sein. Eine Krebsdiagnose ist, glaube ich, in den seltensten Fällen ein "Notfall", bei dem es auf Minuten oder Stunden ankommt. Und für das Klinikpersonal ist das leider alles Routine. Und dass mal etwas schief läuft, kann auch vorkommen. Die Zeitvorgaben, die das Klinikpersonal zu erfüllen hat, sind manchmal krass, da kann es schon mal vorkommen, dass was schief läuft, leider, oft aus Gründen der "Wirtschaftlichkeit". Das ist leider die unschöne Realität. Ich persönlich glaube auch , dass viele Ärzte selbst mit der menschlichen Komponente ihres Jobs etwas überfordert sind. Zu dem Thema gibt es im Medizinstudium auch kaum etwas, hat mir mal eine befreundetet Medizinstudentin erzählt. Und das ist der heutige Stand der Dinge. Früher sah das noch viel schlechter aus. Es gibt halt Ärzte, die gut mit ihren Patienten umgehen können, andere können das eher weniger. Einige lernen das auch erst mit vielen Berufsjahren. Und manche wollen sich auch bewußt abgrenzen (das kann auch sein) damit sie nicht selbst an ihrer Tätigkeit zerbrechen. Also, die Ärzte müssen einfach erst mal herausfinden, worum es sich genau handelt und auch, welches Stadium vorliegt. Danach werden dann die Behandlungsmöglichkeiten ausgerichtet. Macht euch nicht verrückt, und versucht, euch möglichst gut abzulenken. Das klingt vielleicht etwas utopisch, aber das ist echt das beste, was ihr momentan machen könnt, ehe ihr noch nicht genau wißt, wie die Diagnose ausfällt. Versucht vielleicht die Zeit, die ihr "darüber" (ich schreibe bewußt nichts anderes, denn noch ist ja gar nicht klar, was genau vorliegt) sprecht, zu begrenzen, ganz bewußt, z.B. max. eine Stunde pro Tag. Und danach nehmt euch am besten Zeit, um 'was Schönes zu machen, halt das, was deiner Mutter gut gefällt (z.B. ein Kino oder Theater Besuch oder etwas mit den Kindern oder so) und sie gut auf andere Gedanken bringt.
Mir selbst z.B. (ich bin keine Angehörige sondern selbst betroffen, metastasiertes Leiomyosarkom) helfen Filme immer ganz gut, wenn ich mich vom Krebs (z.B. wenn ich auf ein Untersuchungsergebnis warte) ablenken möchte.
Aber erst mal Ablenkung ist auf jeden Fall gut, egal wie diese dann für euch aussieht!
Konkrete Gedanken könnte ihr euch immer noch machen, wenn ihr etwas genaueres wißt (das ist dann auch viel konstruktiver)!
So wie ich es bisher mitbekommen habe (ich selbst habe leider keine Kinder), können viele Kinder übrigens erstaunlich gut mit einer schweren Krankheit in ihrem Umfeld umgehen, dazu gibt es mittlerweile sogar spezielle Kinderbücher, habe ich mal gehört, und auch Kinder-und Jugendtherapeuten können einem Kind mit der Bewältigung der Krankheit eines Angehörigen helfen (aber am besten erst ansprechen, wenn ihr selbst etwas Konkretes wißt, sonst verwirrt Ihr die Kinder nur unnötig, würde ich sagen, aber dann ist ein offener Umgang mit einer Krankheit immer noch am besten, denn mitbekommen, dass sich dann etwas verändert, würden die Kinder wahrscheinlich sowieso).
Alles Gute wünsche ich euch!
Grüße!
Daisy
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