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Alt 30.11.2017, 13:30
Veruschka Veruschka ist offline
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Standard AW: Erfahrungen mit Morbus Hodgkin

Liebe Marie,

ich bin „nur“ Mutter einer MH-Betroffenen; trotzdem möchte ich dir sagen, dass ich zutiefst Verständnis habe für deine Unruhe und deine Ängste! Schau mal, wie schockierend sich dein Leben plötzlich auf den Kopf gestellt hat und du in deinen jungen Jahren mit existenziellen Bedrohungen konfrontiert warst! Ganz abgesehen von den Nebenwirkungen der Chemo.
Du wurdest auch noch bestrahlt? Welchen Grad hattest du?
Meine Tochter Anna (jetzt 29) hat all das auch durchgemacht vor 2 1/2 Jahren, hat auch vorher Eizellen einfrieren lassen und ist sehr schnell wieder in ihr früheres Leben gestürmt. Heute sagt sie, sie hätte sich vielleicht mehr Zeit lassen sollen, aber was soll’s. Damals erschien es ihr richtig und heute ist sie gesund (Stand heute) und glückliche Mutter einer gesunden kleinen Tochter Ganz natürlich empfangen, ganz störungsfrei ausgetragen, ganz unkompliziert auf die Welt gebracht.
TROTZDEM: als sie letzte Woche zur Nachsorge gegangen ist, waren bei uns allen wieder Bauchschmerzen wegen irgendwelcher diffusen Ängste da. Das ist so und ich finde, das ist ok so. Weil es verständlich ist!!! Dieser Einbruch ist einfach zu massiv gewesen, als dass die Seele in einfach abhaken kann!! Ich merke, dass es weniger wird. Vielleicht legt sich die Angst im Laufe der Jahre völlig zur Ruhe.
Hab Geduld mit dir. Und Verständnis. Tu dir was Gutes. Geh in die Schule (normaler Alltag gibt durchaus Sicherheit), wein mal, wenn dir danach ist, mach bissl Sport oder geh spazieren - und freu dich auf den Abend vom 5.12., wenn du erleichtert und glücklich die erste Nachsorge abhaken kannst.
Es wird leichter, versprochen!
Ich drück dir die Daumen, lass hören von dir!
Alles Liebe von Vera
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