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Alt 03.06.2009, 19:54
Michael Wilhelm Michael Wilhelm ist offline
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Standard AW: Sechs Wochen Ungewissheit u kein Befund

Guten Abend Mariesol,

bei meiner Diagnosestellung war es ähnlich. Mir wurde in wenigen Worten erklärt, dass es ein Lungenkrebs ist. Ohne irgendwelche weiterführende Worte. Das scheint auch nicht die Aufgabe der Institutionen zu sein. Erst nach der Einweisung in einem Krankenhaus wurde mir erzählt, wie es weitergeht. Und dort wurde ich sehr gut betreut, nicht dass man mir etwas verschwiegen hätte, nein, einzig und allein wie die Menschen mit einem umgehen, war und ist ein anderer Stil.

Ich hatte eher das Problem meinen Angehörigen zu erzählen, wie es um mich steht. Da ich ca. 500 km entfernt wohne von meiner Familie, und sich auch kurz nach der Diagnose ein Wust an Untersuchungen anstand, musste ich alles telefonisch erledigen. Und da die richtigen Worte finden ist nicht einfach. Also genau der umgekehrte Fall. Aber ebenso brisant.

Probiere so schnell wie möglich die TNM-Spezifikation in Erfahrung zu bringen. T steht für die Größe des Tumors, N für Notes (Knoten, befallene Lympfknoten) und M für Metastasen. Und Kleinzeller oder nicht. Und dass Du Dich momentan mies fühlst kann jede(r) hier nachvollziehen. Es hilft aber niemanden. Nun ist es unmöglich, einen Schalter umzulegen und nun geht es anders weiter. Das geht nicht. Setze Dich mit der Situation auseinander, zweifel alles von den Ärzten an, hol Dir eine Zweitmeinung wenn Du eine zu brauchen glaubst. Ansonsten hilft auch ein gesundes Maß an Vertrauen.

Probiere Deine probleme in den griff zu bekommen, das hilft Dir und Deinem vater. In allererster Instanz aber dir.

Gehab Dich wohl und einen etwas ruhigeren Abend

Michael Wilhelm
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