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Alt 06.04.2008, 16:05
Simone aus HAL Simone aus HAL ist offline
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Standard AW: Gibt es Rezidive direkt nach Abschluss der HD?

Liebes Schneckchen,

ich finde es ganz große Klasse, dass Du Dir so viel Mühe gibst, um Deinem Mann, Deinen Kindern und Deinen Freunden eine große Überraschung zu bereiten. Besonders schön finde ich die Tatsache mit den Himmelslaternen. Mein Mann hatte sich, ich glaube zwischen der dritten und vierten Therapie, auch etwas einfallen lassen. Und zwar sind wir in Oberhof auf der Bob- bzw. Rodelbahn mit einem Touristenbob gefahren. Die Seitenwände sind höher, also sicherer. Das war ein unbeschreibliches Gefühl.

Mein Kind wusste über meine Erkrankung fast nichts. Noch aus heutiger Sicht kann ich es nicht genau einschätzen, ob es richtig war oder verkehrt ihm die Wahrheit vorzuenthalten. Ihm war nur bekannt das ich krank bin, meine Haare verliere und jetzt ein paar Wochen pausieren muss. Er nahm es nicht so tragisch, denn durch diese Umstände konnte ich ihn täglich zwei Stunden früher aus der Schule abholen. Das empfand er als sehr angenehm. Aber selbstverständlich bemerkte er auch, dass ich nicht voll auf dem Posten war. Stellenweise (im Zelltief) benötigte ich oft 18 h und mehr Schlaf. Dann sprang meine Familie hilfreich ein. Mein Mann legte seine Termine prinzipiell so, dass er während des Zelltiefs entweder ganz zu Hause oder nur stundenweise unterwegs war. Meine Mutter wohnte nur 5 Minuten Fußmarsch entfernt und meine Brüder samt Familien waren bei Bedarf immer zur Stelle. Dafür machten sich meine Schwiegereltern sehr rar und unterschätzen die Ernsthaftigkeit meiner Erkrankung. Leider... dadurch zog ich mich etwas von ihnen zurück. Ich sehe sie nur noch an Feiertagen oder Geburtstagen und das ist mir ehrlich gesagt schon fast zu viel. Aber es sind nun mal die Eltern meines Mannes und er will sie wenigstens an den gesagten Tagen treffen.

Alle Erstuntersuchungen wurden durch meinem Hämatologen innerhalb von nur wenigen Tagen stationär in der Uni durchgezogen. Zum CT nach der 2. bzw. 6. Therapie ging ich dann lieber in die private Praxis um die Ecke. Da bekam ich innerhalb von nur einer Woche einen Termin. Mein Hämatologe sah ein, dass es in der Uni doch ein bisschen länger dauert mit einem Termin, wenn man nicht gerade stationär aufgenomen wurde. Aber zur Magenspieglung, Lunge röntgen, Mammographie etc. war ich stets in der Uni unterwegs.

Noch heute gehe ich regelmäßig aller halben Jahre zur Nachsorge. Aber da es nun doch schon fünf Jahre Remission sind, muss ich nur noch ein großes Blutbild anfertigen lassen und zum Ultraschall.

Tschau
Simone
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diffus großzelliges NHL; CS IV AE
6x R-CHOP: März bis Juli 2003
seit 15.Juli 2003 in Remission

seit März 2003 in der SHG Leukämie- und Lymphompatienten Halle (S.)

http://www.shg-halle.de/
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