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Alt 06.09.2004, 11:24
Gast
 
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Standard Zust. nach Whipple - BSDK + viele Fragen

Hallo Kerstin,
auch bei meinem Mann wurde die Whipple-Op. vorgenommen. Keine Metastasen, ausser ein Lymphknoten betroffen. Der Prof. empfahl keine Chemo, weil eher zu belastend. Eine AHB konnte er nicht antreten, weil er total von der Rolle war. Zur ersten Reha habe ich ihn dann begleitet, das war fast wie Urlaub,und das ganze Programm dort hat ihm sehr gut getan. U.a. psychologischen Beistand, Diabetesprogramm (Diabetes muss nicht bei jedem auftreten) Ernährungsberatung und eben noch einige andere Sachen. Nach 18 kg Gewichtsabnahme (im Krankenhaus und zu hause)begann der Kostaufbau, wenigstens 5 klitzekleine Mahlzeiten am Tag, und nur das, worauf er Lust hatte. Nach Wochen kam eine leichte Gewichtszunahme, es dauerte doch ziemliche lange. Sein Essen bestand aus vielen verschiedenen Vitaminen, wohlschmeckende hochdosierte Säfte und immer wieder die Ermunterung, wenigstens ein kleines bissschen zu essen oder zu trinken. Auf den Nerv durfte ich ihm dabei aber nicht gehen, da bekam ich dann auch manchmal etwas zu hören. Viel Bewegung (leichte Gymnastik, das machten wir zusammen zu hause auf dem Stuhl, so wie es möglich war - kurbelt den Kreislauf an und fördert den Appetit).
Seine Op. ist im Dezember 3 Jahre her, es geht ihm heute gut und er geht seit Nov. 2002 wieder arbeiten. Sein altes Gewicht hat er nicht mehr erreicht, ist eigentlich auch nicht so wichtig, hauptsache, er fühlt sich dabei wohl. Seine Ernährung hat er ziemlich umgestellt (oder mehr gesagt ich, weil er ja nicht kocht).
Für Deine Mom wünsche ich eine gute Genesung, denn sie braucht arg viel Geduld. Die empfohlene Chemo - tja - das ist Ansichtssache. Unsere Prof. sagte eben, dass das mehr kaputt macht und belastend sei, wenn der Körper eh im Moment so geschwächt ist, als Nutzen bringen. Es sei nichts Erkennbares mehr vorhanden, und da sowieso keine Fernmetastasen dagewesen seien, wäre es bei ihm besser so. Bis heute hat alles so geklappt und hoffen, dass es tatsächlich so ist, dass nach dieser Zeit eigentlich nichts mehr kommen könnte. Ein gewisses Risiko ist immer da, aber man lebt ganz gut damit nach dieser Zeit.
Deiner Mom alles Gute und Dir die Kraft, ihr auch gut beistehen zu können.
LG Elke
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