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Alt 13.08.2012, 19:46
Sandra43 Sandra43 ist offline
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Standard AW: Auf der Suche ...

8. Teil Zurück auf der Normal-Station -die erste Chemo
Da mein Allgemeinzustand ja nicht so prickelnd war, die erste Chemo aber spätestens 6 Wochen nach der OP stattfinden sollte, war ich bei meiner ersten Chemo noch ambulant im Krankenhaus und musste mich mit dem Rollstuhl zur onkologischen Ambulanz bringen lassen.
Hatte vorher eine ganze Menge an Infusionen und auch 1 Bluttransfusion bekommen damit die Chemo überhaupt stattfinden konnte.

Das schlimmste war das anstechen des Ports weil ich da ja noch einen fetten Bluterguss und einen riesengroßen blauen Fleck hatte ansonsten bin ich nur durch die Begleitmedikamente so müde geworden dass ich geschlafen habe. So habe ich auch gar nicht mitbekommen dass meine erste Chemo von 08:30 bis 15:30 gedauert hat.

Danach war ich aber wie aufgeputscht auch noch am folgenden Tag. Ich hatte zum ersten Mal seit langem des Gefühl ich könnte Bäume ausreißen.
Ab dem 3.Tag war ich dann aber für mehrere Tage nur noch müde. (War das ein schönes Gefühl, leider hatte ich das Gefühl Bäume ausreißen zu können seit dem nicht wieder und bin jetzt auch jedes Mal schon direkt nach der Chemo müde).

Was auch schlimm für mich war ist dass ich im KH lernen musste mich selbst zu spritzen, da ein Teil irgendeiner Ader im Bauch durch Gorotex ersetzt werden musste, muss ich mir 2 Mal am Tag Heparin spritzen. Und das mir als totales Pinzchen was Spritzen angeht.
Hatte aber ein Krankenschwester die konsequent dafür gesorgt hat dass ich mich schon im KH selbst spritze.

1 Woche nach der Chemo wurde ich dann endlich aus dem KH entlassen. Wurde aber auch Zeit, 2 Monate Krankenhaus das genügt.
Ich konnte das Essen nicht mehr ertragen, habe oft schon Brechreiz verspürt, wenn ich es nur angeschaut habe.
Ich bin auch nicht fitter geworden, meine Versuche mehr als ein Stockwerk Treppen zu steigen sind gescheitert und laufen konnte ich auch maximal 3 Minuten am Stück.
Ich wollte auch endlich wieder ein Zimmer für mich alleine und ein schönes Bad.

Es war in meinem KH ja nicht mal so schlecht, die Zimmer waren direkt wohnlich. Die Schwestern und Pfleger waren zwar spürbar unter Zeitdruck aber trotzdem waren alle total nett freundlich. (Klar gib es immer welche die einem nicht sympathisch sind, das hat sich bei mir aber auf eine Schwester und einen Pflegeschüler begrenzt und mit denen hatte ich zum Glück auch am wenigsten zu tun.)

Auch die Ärzte waren total nett und haben meine Fragen so gut es geht beantwortet.

Ich bin dann erst mal zu meinen Eltern, weil da 24 Stunden am Tag jemand zu Hause ich und ich Angst hatte allein zu sein und es passiert was.

Man ich war einfach nur glücklich nicht mehr im Krankenhaus zu sein. 
Leider war ich nur 5 Tage zu Hause vergönnt, dann musste ich wieder ins Krankenhaus. Hatte hohes Fieber, einen Harnwegsinfekt und war ausgetrocknet. Musste dieses Mal fast 2 Stundenvor der Notaufnahme warten Im Krankenhaus haben sie mich dann wieder 2 Wochen hochgepäppelt so dass die 2 Chemo stattfinden konnten.

Habe wieder Blutkonserven bekommen, da mein HB Wert zu niedrig war. Bekomme jetzt eine zusätzlich Spritze, Aranesp oder so ähnlich also EPO; merke bei mir aber leider nicht viel von der Doping Wirkung ;-) - habe also einen Tag in der Woche an dem ich mir 3-mal spritzen muss (igitt). Aber meine HB Werte sind, zwar weiterhin niedrig aber ausreichend für die Chemo.

Da ich auch ziemlich abgenommen hatte (hatte vor der OP 10 Kilo mehr) bekomme zusätzlich künstliche Ernährung über den Port so dass ich wieder zugenommen habe (habe ungefähr wieder 5 Kilo zugenommen)
Das ist auch ein Grund, aus dem ich froh bin einen Port zu haben. Weiß gar nicht ob das über einen Zugang am Arm überhaupt möglich gewesen wäre, oder ob ich spätesten jetzt einen Port hätte bekommen müssen.
Mittlehrweile brauch ich den Pflegedienst auch nur noch zum Anschließen der Nahrung. Abstöpseln und spülen kann ich den Port selbst, so bin ich nicht ganz so abhängig.

Nach der 2. Chemo konnte ich aber zum Glück wieder aus dem KH entlassen werden und musste bis jetzt nicht wieder ambulant da rein.

Grüße
Sandra