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Alt 30.05.2015, 00:15
Jelka Jelka ist offline
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Standard AW: Hospiz - Segen und Fluch?

Hallo ihr Lieben,

ich habe viel in diesem Forum in den letzten 15 Monaten mitgelesen, habe jedoch bis heute keinen Beitrag geschrieben.

Vor 15 Monaten bekamen wir die Mitteilung der Ärzte, dass der Krebs wieder ausgeprochen war - Malignes Melanom, Stadium 4. Im Sommer letzten Jahres entschied sich meine Mutter dafür die Behandlung mit Ipilimumab-Infusionen einzugehen. Die ersten zwei Infusionen verkraftete sie für mich überraschend gut. Leider ging es danach steil bergab - das Immunsystem von ihr brach total zusammen und sowohl die Ärzte als auch ich befürchteten, dass das baldige Ende naht. Ich verneige mich vor ihrer Energie, ihrem Mut, ihrer Kraft, sie schaffte es "wieder auf die Beine zu finden".

Zwischen all den auf und abs in den letzten Monaten kam vor 2 Wochen dann der totale Einbruch - sie kann das Bett so gut wie nicht mehr verlassen. Lange und viele Gespräche folgten - sie verdrängte bislang ihre Krankheit. Ich bin der Ansicht, dass die Verdrängung sie bislang am Leben hielt. Nun endlich kam die Zustimmung von ihr am kommenden Montag ins Hospiz zu wechseln. Ich bin mir sehr sicher, dass es ihr letztendlich mit dieser Entscheidung und dem Einzug ins Hospiz viel besser gehen wird.

Morgen früh werde ich zu ihr fahren - sie wohnt knapp 80 km von mir entfernt, um ihr die Dinge in den Koffer zu packen, die sie gerne mitnehmen möchte.

Als heute der für mich erlösende Anruf vom Hospiz kam, dass nun endlich ein Platz für sie frei geworden ist, spürte ich wie ein riesig großer Stein von mir fiel. Im Laufe des Abends haftete sich schleichend ein neuer an meine Fersen in dem Nachfühlen aus dem zu Hause zu gehen mit dem Wissen nie wieder zurückzukehren - ich bin gerade völlig durcheinander...

Jelka
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