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Alt 11.02.2009, 08:23
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Summer 175 Summer 175 ist offline
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Standard AW: adenokarzinom, inoperabel, schnell wachsend

Lieber Leo,
wie Christel und Susanne schon sagten: Du darfst notfalls alles aufgeben, aber niemals die Hoffnung !!!!
Ich bin jetzt seit sieben Monaten in diesem Forum unterwegs, und ich habe in dieser Zeit soviel gelesen und auch selbst erlebt, dass ich denke, man darf manchen Ärzten nicht mal die Uhrzeit glauben, ohne sie nochmals zu hinterfragen. Ich könnte mir fast vorstellen, dass es bei meiner Mutter in der Tumorkonferenz entweder Klopperei oder Streichholzziehen gegeben hat, so unterschiedlich waren die Therapieempfehlungen bzw. -nichtempfehlungen ...
Du darfst auch nie ausschließen, dass Fehler gemacht werden - sowohl bei den Ärzten (sind halt auch nur - oftmals hoffnungslos überarbeitete - Menschen) als auch bei den Schreibkräften, die die Befunde tippen und damit oft die Weichen für die weitere Behandlung stellen. Ich hab früher selbst als ärztliche Schreibkraft gearbeitet, weiß also, wie schnell man sich mal vertun kann - und wenn dann der Arzt nicht gründlichst drüber guckt, ist schnell mal was verwechselt.
Wenn der Professor also von einem langsam wachsenden Tumor spricht (was die anderen, die sich damit auskennen, hier ja auch vermuten - meine Mutter hatte eine ganz andere Zellform) - der Onkologe jedoch von einem schnellwachsenden, dann klingeln bei mir sämtliche Alarmglocken. Hast du die schriftlichen Befunde, damit du selbst mal vergleichen kannst? Bei meiner Mutter war's u. a. so, dass im ersten endgültigen Befund T3N2 (also von der Metastasierung her äußerst grenzwertig, was die Operationsfähigkeit betraf - so stand es auch im Brief der Lungenklinik) stand, im Befund der Thorax jedoch N1 (also mehr oder weniger problemlos operabel). Mir war das aufgefallen, meine Eltern hatten es auch hinterfragt - bekamen dann aber zur Antwort, es würde wohl keinen Unterschied machen (im Klartext: da nachzuhaken, wäre zu aufwändig ...) ... Es hat dann doch einen großen Unterschied gemacht - weil während der OP festgestellt wurde, dass der Tumor eben doch nicht operabel war, meiner Mutter diese Strapazen (sie litt ja auch noch an anderen Krankheiten) hätten erspart werden können.
Damit will ich sagen: hake nach, frage immer und immer wieder, wenn auch nur eine Kleinigkeit unklar erscheint !!!! Es geht hier um dein Leben - und wenn wegen der Herztransplantation wirklich keine Chemo möglich ist (es gibt ja, je nach Zelltyp ganz unterschiedliche, mit ganz unterschiedlichen Nebenwirkungen und Gegenanzeigen), dann gibt es evtl. andere Möglichkeiten, dir zumindest noch eine lange, gute Zeit zu verschaffen. Auch im Bereich biologischer Krebsabwehr gibt es so vieles.

Ich wünsche dir von Herzen, dass es solche Möglichkeiten für dich gibt, und dass du die Kraft findest, sie auch wahrzunehmen.
Alles Gute für dich,
Karin
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"Das Leben ist keine Autobahn von der Wiege bis zum Grab, sondern ein Platz zum Parken in der Sonne."
(Phil Bosmans)
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