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Alt 09.02.2009, 16:39
Marion Ingrid Marion Ingrid ist offline
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Standard AW: das Leben im "Jetzt"

Ich habe im Jahr 2003 meine Eltern und meine Lieblingtante innerhalb eines 1/2Jahres verloren, meine Mutter und meine Tante hatten Brustkrebs, bei meinem Vater spielten mehrere Faktoren zusammen , zum einen Krankheit und zum anderen fehlender Lebenswille nach dem Verlust meiner Mutter.
Meine eltern haben ihr ganzes Leben hart gearbeitet und da mein Vater selbständig war, immer geplant, das der "Lebensabend" finanziell abgesichert ist. Als meine liebe Mama die Augen für immer schloss (sie starb im Krankenhaus) bin ich rausgegangen und zum ersten Mal dachte ich, was bringt die ganze Planerei, wenn wir im Endeffekt innerhalb von ein paar Stunden unser Leben aushauchen, die ganze Rennerei war doch umsonst. Ich habe in dieser für uns sehr schweren Zeit, schon angefangen umzudenken. Als erstes habe ich mir vorgenommen, nicht nur für später zu planen, denn wer weiss schon ob er das überhaupt erlebt. Kleinere Wünsche habe ich nicht mehr vor mir hergeschoben, sondern mir auch mal erfüllt. Was aber eine Hauptüberlegung von mir war, ich wollte mich nicht mehr mit Menschen umgeben, die mir auf die Nerven gingen, Banalitäten interessieren mich nicht mehr. Früher als junges Mädchen war ich eigentlich immer recht impulsiv, im Laufe der Jahre wird man diplomatischer. Aber seit dem Tod meiner Eltern und meiner Tante und im letzten Jahr meine eigene Erkrankung haben mich wieder undiplomatischer werden lassen. Möglicherweise ist das auch eine Art, den unterdrückten Frust rauszulassen. Ich bin meinen Mitmenschen gegenüber sehr direkt und habe es auch schon fertig gebracht einer Bekannten die mich schon länger mit ihrer Art und Nörgelei genervt hat, zu sagen, das ich da keine Lust dazu habe, ich habe viele liebe Menschen mit denen ich gerne zusammen bin und auf sie und ihr Gehabe habe ich keine Lust, das muss ich mir nicht antun. Termine und Einladungen auf die ich keine Lust habe, sage ich ab. Ich versuche, mich nicht selbst unter Druck zu setzten um anderen einen Gefallen zu tun. Wobei sich das wie gesagt auf von mir emfundene Unwichtigkeiten bezieht, für meine Familie und meine wahren Freunde würde ich nach wie vor alles tun.
@ Stefan: Ich verstehe dich sehr gut, denn erst in dieser Situation merkt man, wie unwichtig die materiellen Dinge des Lebens sind. Wie du richtig sagst, es gibt Dinge die man sich mit allem Geld dieser Welt nicht kaufen kann. Ich wünsche dir und deiner Frau viel Kraft.
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