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Alt 29.06.2006, 11:02
Barbara v.C. Barbara v.C. ist offline
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Standard AW: Fehlverhalten von Ärzten

Fortsetzung meines Berichtes über Fehlverhalten von Ärzten :

Ich habe bei der Spülung der Neoblase zugesehen und der Wundversorgung und mir Gedanken um die Länge des Krhs-Aufenthaltes gemacht.
(Übrigens : dieser Tag war der 55. Geburtstag meines Mannes !)

Zur Ergänzung möchte ich zu mir sagen, daß ich Krankenschwester mit 3-jähr.
Ausbildung u.Staatsexamen bin, nach der Ausbildung einige Jahre urologisch gearbeitet habe und danach 10 Jahre im urologischen Op. einer Uni-Klinik als Op-
Schwester gearbeitet habe.
Jetzt wird sich jeder fragen : was will die Frau eigentlich - die müßte sich doch
"voll cool" der Situation stellen ..... Irrtum. Geht nicht. Ich weiß nicht, wer hier den Spruch kennt : "Kein Chirurg schneidet die eigene Frau".....ich stand wie versteinert da und brachte keinen Ton heraus. Mein Mann war noch sehr schwach und so ging/fuhr ich dann wieder.

Zu meinem größten Entsetzen rief mich mein Mann genau 1 Wo. nach der größtmöglichsten urologischen Op. an und teilte mit, die Ärzte hätten konsiliarisch beschlossen, "ihn aufgrund seines hervorragenden Allgemeinzustandes nach Hause zu entlassen".Normale Mindestaufenthaltsdauer bei solcher Op. ist 3-4 Wo. Ich rief den beh. Arzt an, der meinte beruhigend - Wenn was ist, nehmen wir ihn jederzeit wieder auf .....! Am gleichen Tag stand dann mein Mann schwitzend vor Schmerz und
Erschöpfung vor der Tür. Nachdem ich ihm aus den Sachen geholfen hatte, sah ich als allererstes ein gut handtellergroßes Hämatom /Bluterguß unterhalb des re. Schulterblattes. Obwohl mein Mann in der Klinik mehrfach auf Rückenschmerzen hingewiesen hat, hat sich weder Arzt noch Schwester um den Rücken gekümmert. Das war letztendlich der Grund, daß mein Mann seine Nachtruhe im Sessel sitzend zubrachte, da er wegen des Riesenhämatoms nicht liegen konnte. Er hatte auch zur häuslichen Versorgung eine ausreichende Menge Spülungsflüssigkeit, Verbandmaterial, Sprühdesinfektion etc. erhalten. So weit-so schlecht !!!!!! Weder mein Mann noch ich sind auf der Station über meine Berufstätigkeit mit irgendjemand ins Gespräch gekommen - auch ist meinem Mann keine Hauspflege angeboten worden !!!!
Also habe ich 3x tgl. die Neoblase gespült, wegen der ständigen Inkontinenz und anfänglich starken Durchfällen (Nebenwirkung der Neoblase) bis zu 8 Waschmaschinen tgl. gewaschen. Wenn unser Gesundheitssystem derartige Blüten treibt, dann gnade uns Gott ! Mein Mann ist Privatpatient - die Rechnungen für die Op. und den 1-wch. Aufenthalt betrugen € 40.000 !!!!!
Die übrigen Rechnungen für Visiten, Labor etc. trudeln nach und nach ein.

Ich möchte mit meinem Bericht Betroffenen und ihren Angehörigen Mut machen, sich nicht mit fadenscheinigen Begründungen nach Hause katapultieren zu lassen. Die Tatsache, daß ich ausgebildete urologische Schwester bin, hat zwar meinem Mann geholfen und ich habe es gern für i h n
getan (obwohl ich jetzt selbst am Ende bin mit meiner Kraft und schwere Depressionen habe). Verwandte und Freunde haben sich (wie hier fast überall
zu lesen) schweigend verkrochen, niemand hat mich gefragt, ob ich evtl. Hilfe
brauche. Meine Söhne sind erwachsen und leben im Ausland - von dort kam ab und an ein Anruf.
Ich würde mir wünschen, daß mir Betroffene ihre Erfahrungen mitteilen, ich kann es einfach nicht akzeptieren wie mit MENSCHEN umgegangen wird.
Barbara
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