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Alt 04.05.2014, 22:40
Norma Norma ist offline
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Standard AW: Wie soll Frau einen pathologischen Befund bloß verstehen?

Zitat:
Zitat von Jeli Beitrag anzeigen
Hallo an alle!

Wieder sind ein paar Tage vergangen und ich habe das Gefühl, ich rutsche in ein tiefes, schwarzes Loch. Wo ist der fröhliche, unbeschwerte Mensch hin, der ich vor der Diagnose war?
Liebe Jeli,

ich glaube, du verlangst einfach viel zu viel von dir und deinem Gehirn.
Du willst das, was mit dir passiert ist, verstehen... und kannst es nicht.

Wie solltest du auch!?

Du bist frisch erkrankt; du bist durch einen Ärzte-Marathon gelaufen; du hast eine große Op hinter dir; du hast Probleme mit der Narbe und bist -ganz nebenbei gemerkt- insgesamt nicht zufrieden mit dem Ergebnis. Dann auch noch die Hochstufung von G1 auf G2, die große Anzahl von Mini-Tumoren... damit wäre wirklich JEDE Frau völlig überfordert... JEDE, sogar DIE, die KEINE kleinen Kinder haben, wie du.

Was du -meines Erachtens- DRINGEND brauchst, ist Erholung!

Wie wäre es denn mit einer Kur/Reha? Die Kinder kannst du mitnehmen, falls du keine Trennung möchtest.

Raus aus dem Alltagstrott... DICH mal verwöhnen lassen für ein paar Wochen!

Und was die Unbeschwertheit angeht: Es ist normal, dass die unter so einer Diagnose leidet!
Ich bin auch im 13. Jahr nach der Diagnose nicht mehr so unbeschwert wie vorher. Es ist anders, aber deshalb nicht weniger fröhlich!

Zitat:
Auch das vermittelte Gefühl des Umfeldes, jetzt wäre doch wieder alles gut, alles wieder auf "normal" zieht mich runter. Nichts ist mehr normal!
Grüße, Jeli
Nun ja, am Anfang meiner Diagnose habe ich nur in betretene Gesichter geschaut und die Kommentare einiger Ärzte waren alles andere als ermutigend.
Also das genaue Gegenteil von dem, was du gerade erlebst.
Oft kam ich mir vor, als stehe mein naher Tod schon fest.
Einzig meine Onkologin hat mir beigestanden.

Du hast vollkommen Recht: Nichts ist mehr normal! Und dein Kopfkino macht dich zusätzlich kirre... was wiederum völlig normal am Anfang ist.

Bei mir hat sich in Sachen Freundschaften so einiges geändert. Ich würde es so beschreiben: Die Spreu hat sich vom Weizen getrennt.
Am Ende bleiben die wirklichen Freunde, Verwandte und Bekannte übrig.
Aber es haben sich andere Kontakte entwickelt und die sind viel intensiver und auch... schöner.

Ich bin sicher: Du schaffst das alles genauso, wie es viele andere schon vor dir geschafft haben!

PS: Aufgrund der zahlreichen Tumore würde ich dir raten, trotz Ablatio eine Oberflächenbestrahlung (mehr geht eh nicht bei Ablatio) vornehmen zu lassen.
Ich bin auch trotz Ablatio bestrahlt worden (Tumor 5cm) und bin froh darüber.

Überleg es dir!

Alles Liebe und Gute!

Norma
Diagnose Brustkrebs Nov. 2001
Diagnose Darmkrebs Juni 2007 bei meinem Mann

Geändert von Norma (04.05.2014 um 22:43 Uhr)
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