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Alt 25.01.2006, 12:52
Fussel Fussel ist offline
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Hallo!

Auch ich möchte mich kurz vorstellen:

Mein Name ist Claudia, ich bin 36 Jahre alt und Mutter von zwei Mädchen (7+ 0 Jahre alt).

Ich bin nicht selbst betroffen – sondern meine Mutter.

Mama wird am 02.10.06 60 Jahre alt. Sie hat insgesamt VIER Kindern das Leben geschenkt … das letzte bekam sie mit 24!!! Soviel zu den „Risiko-Faktoren“ für Eierstockkrebs … aber nun erst einmal von vorne:

Mama hatte Anfang Dezember unklare Bauchbeschwerden und wurde mit der Diagnose „Aszites“ in die Klinik eingewiesen. Dort machte man mehrere Ultra-Schall-Aufnahmen (nichts weiter!!!) und „fand nichts“ = Mama wurde wieder nach Hause entlassen. Wir Töchter drängten sie dazu, sich noch am gleichen Tag wieder dem Frauenarzt, der sie in die Klinik eingewiesen hat, vorzustellen. Glücklicherweise hat sie dies dann auch getan …. sonst säße sie jetzt noch mit dem zuvor vom Hausarzt diagnostizierten „Ischias“ zu Hause. Dieser Arzt bestätigte seine Diagnose noch einmal und vereinbarte einen Kernspint-Termin für die folgende Woche. Tja … und da sah man dann die Bescherung. Mama rief mich heulend an, dass im ganzen Bauchraum Wucherungen zu sehen seien und sie nun wieder in das Krankenhaus müsse. Lt. Arzt sei es in jedem Fall etwas „sehr Ernstes“.

Wir waren alle wie vor den Kopf geschlagen … der Verdacht auf Eierstockkrebs stand im Raum … die Ärzte waren sich jedoch nicht sicher, weil man per Ultraschall an den Eierstöcken nichts verdächtiges feststellen konnte. Es wurden mehrere Tumormarker genommen – nur der Eierstock-Wert war erhöht (560). Am 08.12.2005 fand die große OP statt. Es wurden entfernt: Eierstöcke, Blinddarm, die Lymphknoten des kleinen und großen Beckens sowie das große Bauchnetz. Befallen waren: Das Bauchnetz, die Eierstöcke, der Darm (im Blinddarm invasiv). Während der OP wurde alle Tumormasse entfernt, nur auf dem kompletten Darm sitzen noch „Stippchen“ (alle <1cm).

Der Schnellschnitt hatte bereits gezeigt, das der Krebs in jedem Fall bösartig ist. Der Pathologische Befund bestätigte dies dann auch:

„In der Zusammenschau liegt somit ein gering differenziertes, peritoneales Carcinom mit sekundärer Beteiligung des inneren Genitale vor.“ Eine immunhistochemische Untersuchung hat diesen Befund weitestgehend bestätigt:

Mama hat Eierstockkrebs, der NICHT im/am Eierstock seinen Ursprung hatte – sondern am großen Bauchnetz – dort saß die Haupttumormasse – die Eierstöcke selbst „wurden“ befallen (Tumore stecknadelkopfgroß). Das sei zwar selten, komme aber vor. Diese Art Eierstockkrebs wird auch EXTRAOVARIELLES Ovarialkarzinom genannt. Diesen Eierstockkrebs können auch Frauen bekommen, die gar keine Eierstöcke mehr haben!

Eine gute Nachricht war, dass noch ALLE Lymphknoten „sauber“ sind.

Wir haben in einem großen Krebszentrum noch eine zweite Meinung eingeholt ... man würde dort aber genauso therapieren, wie sowieso schon vorgesehen:

Therapiert wird nun mit 6 Zyklen Chemotherapie:
175 mg/m² Taxol, Carboplatin / AUC 5 als 3 wöchentliches Schema.

Gestern bekam Mama nun das zweite Mal Chemo. Die erste hat sie bis auf starke Müdigkeit gut vertragen …hoffentlich bleibt dies weiter so.

Psychisch geht es ihr im Moment etwas besser … sie versucht positiv zu denken, plant z.B. ihren 60. Geburtstag … wir als Familie unterstützen Sie, wo wir können (und wo sie will!!).

Schöne Grüsse

Claudia
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