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Alt 16.01.2009, 19:04
Kevlar Kevlar ist offline
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Standard AW: 16 Jahre - Diagnose Hodenkrebs

Hallo Acid... das klingt alles sehr depressiv und niedergeschlagen. Und das 11 Jahre nach der OP. Vielleicht solltest Du versuchen, es positiv zu sehen: Du hast kein Rezidiv... und musst Dir daher die ganze Folter jetzt nicht noch mal antun.

Viele hier leiden darunter, dass sie nach ein paar Jahren ein Rezidiv hatten... und/oder leben in der Angst vor einem Rezidiv. Auch wenn Du damals im Unklaren ueber die Details der Therapie gelassen wurdest, so wurde doch (scheinbar) alles "richtig" gemacht. D.h., dass es wahrscheinlich keine Alternative zu der gewaehlten Therapie gab.

Deine Eltern wollten Dich wahrscheinlich nur schonen und haben Dir deshalb nicht im Detail erklaert, was mit Dir nicht stimmte.

Bei mir war es quasi umgekehrt: Ich war 1997 26 Jahre alt und in meinem Fall war ich es, der seine Eltern vor der OP nicht darueber informiert hat, was ihm fehlt, weil ich meine Eltern schonen wollte... und weil ich wusste, dass sie eh nix daran haetten aendern koennen.

Nach der OP hab ich es ihnen dann erzaehlt und sie haben mir natuerlich Vorwuerfe darueber gemacht, weil ich es ihnen vorher nicht erzaehlt habe. Wie man es macht, macht man es verkehrt.

Aber zurueck zu Deinen Problemen: Wenn Dich das Thema nach 11 Jahren noch derart beschaeftigt und Du Dich insgesamt down und depressiv fuehlst, solltest Du mal ueberlegen, ob Du nicht vielleicht doch psychotherapeutische Hilfe zu dem ganzen Themenkomplex in Anspruch nehmen moechtest. Du koenntest dann nicht nur ueber die (bewaeltigte!) Krankheit reden, sondern auch den ganzen Themenkomplex mit Deinen Eltern im Gespraech aufarbeiten. So wie sich Deine Texte lesen, waere das mit Sicherheit hilfreich fuer Dich. Du solltest mit Deinen Gedanken und Gruebeleien nicht allein sein, sondern Dich darueber austauschen... Du wist sehen, dass sich das alles dadurch leichter bewaeltigen laesst.
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