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Alt 15.11.2007, 21:35
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Bianka.N. Bianka.N. ist offline
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Standard AW: Die Hilflosigkeit ist so groß

Liebe Gabi,
komme auch gerade aus dem Krankenhaus, war heute 6 Stunden dort, weil wir zusammen ein Gespräch mit der Ärtzin und der Psycholgin hatten.

Meine Güte kommt mir das bekannt vor was du gerade schreibst, denn bei uns ist Folgendes passiert ...
Gestern war mein Papa im Krankenhaus und meine Mama hat ständig etwas erzählt, was er nicht so richtig deuten konnte, auch zwischendurch ist sie immer wieder eingeschlafen oder hatte nur die Augen zu. Heute Nacht klingelte bei mir um 1.45 Uhr das Telefon, mir blieb fast die Luft weg vor Angst. Es war die Nachtschwester der Palliativstation, sie sagte gleich keine Angst bekommen es ist nichts Schlimmes, ihre Mama ist plötzlich wach geworden und rief um Hilfe, dann sagte sie immer merkwürdige Dinge, die ich und auch die Schwester nicht nachvollziehen konnten. Personen die es gar nicht gibt sollen sofort kommen, sie wußte nicht wo sie ist, das sie im Khs. liegt, warum bzw. das sie operiert wurde, nichts alles weg.
Ich habe sie versucht zu beruhigen und ihr liebevoll zugeredet, habe dann aber mit der Schwester beschlossen, das sie ihr etwas zur Beruhigung gibt, damit sie wieder einschläft. Was sollte ich tun, mitten in der Nacht hinfahren (Bahnstreik) es ist sehr weit weg, ich hatte ein schlechtes Gewissen und konnte die ganze Nacht nicht schlafen. Heute morgen habe ich gleich auf der Station angerufen und mit der Schwester gesprochen es hatte geklappt, meine Mama hat sich nach dem Telefonat mit mir wieder beruhigt und ich denke, durch die Spitze bis zum Morgen durch geschlafen.
Heute bei meinem Besuch habe ich sie darauf an gesprochen, sie wußte noch von unserem Gespräch aber kann sich nicht daran erinnern von wem oder was sie gesprochen hatte und warum es sie so sehr beunruhig hat. Sie sagte nur wenn ich hätte laufen können, wäre sie gestern Abend ausgerückt und nach Hause gekommen. Ich habe heute ein altes Fotoalbum mit genommen und bin mit ihr alle Bilder durchgegangen, keine Spur von Vergesslichkeit oder Verwirrtheit, nur das was in letzter Zeit geschah, im Krankenhaus seit fast 2 Monaten ist wie gelöscht.
So ging es ihr heute wieder gut, ihr Wunsch war ihr Lieblingsgetränk SchwippSchwapp und es hat ihr so gut geschmeckt und ist trotz der Kohlensäure alles drin geblieben. Es war das erste Mal seit langem, das sie sich während meines Besuches nicht mehrfach übergeben hat.

Liebe Gabi, macht dir keine Gedanken wegen der Botschaft, das ist nicht gut für dich, du brauchst deine Energie für deine Familie. Ich bin nicht gläubig und auch von Esoterik halte ich nicht viel, deshalb kann ich dir wenig dazu sagen aber auf jeden Fall denke ich, ist es auch bei deiner Mutter wieder eines der Auf und Ab die sich täglich ändern. Deshalb schaue auf morgen und warte ab, da kann es schon ganz anders sein. Nimm das hom. Mittel macht dir etwas sanfte Musik an und gehe heute Abend früh zu Bett, denn du brauchst die Ruhe, um Kraft zu sammeln.

Ich weiss, es kann einen nicht so wirklich trösten, mir ging es in den letzten Tagen auch echt SCH... aber nun hat der Uretaschienenwechsel geholfen, die Nieren arbeiten wieder und meine Mom geht es besser, vorallem ich kann wieder mit ihr sprechen und telefonieren, das freut mich total.

Ich wünsche dir von Herzen, das morgen für euch die Welt auch wieder ganz anders aus sieht.

Wenn du mal mit mir Telefonieren möchtest, ich habe immer ein offenes Ohr, schreib mich einfach übers persönliche Postfach an !

Hoffnungsvolle Grüße
Bianka
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