Einzelnen Beitrag anzeigen
  #8  
Alt 28.01.2013, 12:46
angie fuerst angie fuerst ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 22.06.2011
Beiträge: 173
Standard AW: Sarkom nos G3 im Bauchraum

Liebe Ostermanja,
gut, dass du dich informiert hast und die erste Empfehlung deines Arztes in Bochum nochmals von anderer Seite (= Krebsinformationszentrum) gehört hast. Dass du agierst, nachforschst und nicht alles einfach so hinnimmst, ist meiner Erfahrung nach, ein erster Schritt, den wir Sarkompatienten einfach tun müssen. Wir sind aufgrund unseres "Exotentums" dazu gezwungen selbst Spezialisten für unsere Erkrankung zu werden um gemeinsam mit unseren Sarkomexperten die bestmögliche Therapie zusammenstellen. Und es muss eine Therapie sein, hinter der wir, die Erkrankten, zu 100% stehen. Und wenn ich deinen letzten Beitrag richtig verstehe, so bist du dazu geneigt eine anschließende Chemo zu machen. Chemo ja oder nein ist immer eine Entscheidung, der jeder einzelne von uns Sarkompatienten nur nach sorgfältigem Abwägen treffen kann.

Wir alle können uns vorstellen, wie es dir im Moment geht. Die Angst saß zu Beginn unserer Erkrankungen jedem von uns im Nacken - und sie ist auch unser ständiger Begleiter vor jeder Nachsorge.
Versuche positiv zu denken, freue dich darüber, dass dein Sarkom:
a) als solches erkannt wurde (sehr viele Sarkome wurden und werden zu Beginn der Suche erstmals oft als Knubbel oder in meinem Fall als chronische Radiodermatitis abgetan) und
b) bei dir durch die OP eine R0 Resektion erreicht werden konnte.
Glaube mir, beides ist von ungeheurer Wichtigkeit, was das Überleben betrifft.

Was mir persönlich noch sehr geholfen hat, war eine psychoonkologische Therapie zu beginnen, bei der ich lernen konnte, mit meinen großen Ängsten umzugehen. Meine Therapeutin und ich haben nur "ressourcenorientiert" gearbeitet, d.h. mich mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln im wahrsten Sinne des Wortes aufgebaut, damit ich mit diesem "Damoklesschwert" einigermaßen gut überleben kann.

Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft und Energie für die nächsten Tage und Wochen. Glaube mir, einige hier im Weichteilsarkomforum haben die desaströsen Prognosen bzgl. Überlebensrate komplett auf den Kopf gestellt.
Also nur Mut!
Es grüßt dich ganz herzlich
Angie

Geändert von angie fuerst (28.01.2013 um 12:52 Uhr) Grund: Ergänzung
Mit Zitat antworten