Einzelnen Beitrag anzeigen
  #20  
Alt 03.03.2010, 08:21
Benutzerbild von McBabbel
McBabbel McBabbel ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 21.01.2010
Ort: Babbeldibu
Beiträge: 119
Standard AW: Heaven can wait...

Zitat:
Zitat von McBabbel Beitrag anzeigen
...Weiterhin empfehlen wir die Durchführung einer proktologischen Kontrolluntersuchung enschließlich Endosonographie. Hierzu wird sich der Patient am 08.12.2009 bei unseren Kolegen der medizinischen Abteilung, Bereich Endoskopie, vorstellen...
Am 08.12.2009 war es soweit: Rektoskopie und Endosonographie

Diese beiden Untersuchungen werden frühestens drei Monate nach Abschluss der Radiochemotherapie durchgeführt. Vorher machen diese Untersuchungen keinen Sinn, da aufgrund der Strahlenbelastungen vorher keine aussagekräftigen befunde möglich sind.

Trotz bereits zweier Nachsorgeuntersuchungen per MRT mit negativem Befund ging ich in Begleitung meiner Frau mit mulmigen Gefühlen zur Untersuchung. Eine Restunsicherheit bzw. Unruhe ist latent bei uns beiden stets vorhanden, ein Hoffen und Bangen zwischen den einzelnen Nachsorgeuntersuchungen bleibt. Der Untersuchungsraum der Gastroenterologie in der Medizinischen Klinik der Uniklinik Heidelberg weckte die schlechte Erinnerung an den Tag X (30.06.2009) der Erstuntersuchung und den ernüchternden Befund.

Umso erfreulicher war die Begrüßung der untersuchenden Ärztin, die sich erstaunlicherweise noch an meine Frau und mich erinnern konnte. Neugierig wie ich nun mal bin, wollte ich wissen, wie es ihr möglich ist bei täglich mehreren Untersuchungen und über eine Zeitraum von fünf Monaten die Fähigkeit zu besitzen, Vergangenes im Gedächtnis zu behalten. Mit einem Schmunzeln auf den Lippen erklärte sie, dass sie zwar nicht anhand der Befunde die Menschen zuordnen kann, aber sie baue sich Eselbrücken. Bei mir erinnerte sich an meine berufliche Tätigkeit, die mit einem Produkt einhergeht, das sie selbst leidenschaftlich gerne auf dem Speiseplan stehen hat.

Aufgrund dieser freundlichen Begrüßung war das Eis der Unruhe schnell gebrochen und ihr zusätzlicher Hinweis auf die beiden vorliegenden guten Nachsorgeergebnisse beruhigte meine Frau und mich enorm. Doch zuerst hieß es abführen per Klistier und danach rauf auf den Untersuchungsstuhl. In der Rückenlage und mit hochstellten Beinen, eine Haltung, die Frauen beim Gynäkologen einnehmen, wurde das Untersuchungsinstrument unter Sicht vorgeschoben und in voller Länge eingeführt. Mittels Luftinsufflation wurde der Darm zur Entfaltung der Schleimhaut erweitert und konnte sorgfältig auf eventuelle Schädigung hin untersucht werden. Zusätzlich wurde eine Biopsie im Analkanal durchgeführt. Die ganze Prozedur dauerte nur 15 Minuten. Das anschließende Gespräch mit der untersuchende Ärztin fand im Beisein meiner Frau statt. Langer Rede kurzer Sinn: Die Rektoskopie und die Endosonographie ergaben einen beruhigenden Befund.

Hierzu der genaue Wortlaut:

Rektoskopie flexibel & rEUS-Bericht

Untersuchungsdaten:

Datum: 08.12.2009
Indikation: Z.n. def. RCTx eines Analkanal-Ca. von 1-7 cm, uT3, N+ im Ausgangsbefund, 1. Untersuchung post Radiato
Prämedikation: keine
Gerät: GIF-Q 160, 2407786

Befund:

Inspektion: reizlose Mariske bei 6 Uhr in SSl
Palpation: guter Ruhe-, Kneifdruck
Befund: Makroskopisch Strahlenkolitis, PE bei 5 Uhr SSL
rEus: Es ist noch eine Wandverdickung bei 12 Uhr in SSl von 3-6cm anb ano nachweisbar, Lymphknoten lassen sich keine mehr darstellen.

Insgesamt sehr gutes Ansprechen nach RCTx

Diagnose:

Gutes Ansprechen eines Anal-Ca. jetzt nur noch diskrete Wandverdickung zw 3-6 cm an ano bei 12 Uhr in SSL nachweisbar, endoluminal Strahlenkolitis:

Biopsien:

PE Rektum

Empfehlungen:

Erneute Vorstellung zu einer Nachsorgeuntersuchung nach Absprache mit der Radiologie.


Ergebnis der Biopsie:

Die makroskopische und histologische Begutachtung ergibt:

Dickdarmschleimhautbiopsate mit Gefäßhyperämie und Schleimhautödem sowie fokaler Fibrose, passend zu einem Z. n. vorausgegangener Therapie.
Keine Epitheldysplasie.
Im eingesandten Material kein Anhalt für Malignität.


In verständlichen Worten ausgedrückt: Alles paletti, alles in Butter, alles im grünen Bereich...vorerst bis zur nächsten Nachsorgeuntersuchung...Was will ich mehr?

...Fortsetzung folgt...