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Alt 08.04.2013, 21:43
4pfoten 4pfoten ist offline
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Standard AW: Wach-OP nach mehr als 5Jahren GBM

Hallo Gernot,

ich kann Dir zwar keinen Erfahrungsbericht aus erster Hand geben, da ich selber keine Hirntumorpatientin bin, aber mein Ex-Mann hat seit 10/2010 ein Oligoastrozytom Grad III und bei ihm wurde ein Teil des Tumors 11/2010 in einer Wach-OP entfernt.

Der erste Teil der OP (in den Regionen, die nicht "gefährlich" für Sprache und Motorik sind) liegt der Patient ganz normal in Narkose und bekommt nichts von der OP mit. In den Regionen, die die Motorik oder die Sprache betroffen und in denen es zu Ausfällen kommen kann, wird vorsichtig operiert, der Patient wird aus der Narkose geholt und muss bspw. Fragen beantworten (in der Voruntersuchung werden hier schon Fragen gestellt, die sich dann wiederholen - einfach um die "normale" Reaktion des Patienten mit der Reaktion während der OP abgleichen zu können). Wenn der Neurochirurg dort durch ist, kann der Patient wieder schlafen und wird wieder in Vollnarkose versetzt und die OP wird beendet.

Im Anschluss geht es ganz normal auf die Intensivstation, meist bis zum nächsten Tag. Der Patient selbst weiß nach der OP nichts mehr davon, dass es aufgeweckt wurde und was während der Wachphase passiert ist...

Nach der OP kann es im Übrigen dazu kommen, dass Aphasien vorkommen, die allerdings nicht davon rühren, dass die OP "schief" gelaufen wäre. Diese sind komplett reversibel und geben sich innerhalb weniger Tage oder Wochen. Da sollte man nicht erschrecken und gelassen bleiben - so eine OP ist für das Gehirn kein Spaziergang

Wenn Du noch Fragen hast, die ich Dir beantworten kann, dann jederzeit gerne!

Beste Grüße,
Melanie
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