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Alt 15.06.2006, 22:43
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Anne FFM Anne FFM ist offline
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Beitrag AW: Welche Vitalstoffe bei Chemo?

Hallo Benutzer812,

ich habe mich entschlossen, den komplementärmedizinischen Weg zu beschreiten und habe daher im vergangenen Jahr während meiner klassischen Therapie eine orthomolekulare Therapie (http://www.kliniken.de/lexikon/Mediz...e_Medizin.html) gemacht, wobei ich von einem Spezialisten beraten wurde. D.h. ich mache eine Mikronährstofftherapie mit z.T. sehr hohen Dosen einzelner Präparate.

In diesem Rahmen wurde u.a. im Vorfeld einer Chemotherapie eine Hochdosis Selen intravenös verabreicht, d.h. am Vortag der Chemo eine Selen-Infusion von 1.000 Mikrogramm und am Tag der Chemo 2 Tabletten, also 600 Mikrogramm. Darüber hinaus wurde bedarfsweise Vitamin C infundiert. Damit sollten die Nebenwirkungen der Chemo minimiert und das Immunsystem und damit die Selbstheilungskräfte gestärkt werden, was nach meinem Empfinden auch funktioniert hat (Nähere Infos in der PZ-Online - Suche im Archiv nach "Plädoyer für eine offene Pharmazie" von Christiane Berg - http://www.pharmazeutische-zeitung.de). Im September 2005 veröffentlichte ein Team um den US-Wissenschaftler Qui Chen vom National Cancer Institute in Bethesda (US-Bundesstaat Maryland) seine Forschungsergebnisse, wonach Vitamin C bei in-vitro-Untersuchungen die Krebszellen gezielt abtötete, jedoch die gesunden Zellen unbehelligt ließ. Allerdings waren dazu sehr hohe Konzentrationen nötig. Um Krebspatienten auf diese Weise zu behandeln, müsste man das Vitamin daher intravenös spritzen. Die Forscher wollen nun mit ersten Versuchen an Krebspatienten beginnen.

Ich möchte auch darauf hinweisen, dass im schulmedizinischen Modell ein Teil der Wirkung von Chemotherapeutika auf der Freisetzung von freien Radikalen beruht. Aufgrund dessen raten einige konservative Onkologen von einer Einnahme von Radikalfängern während der Chemotherapie ab. Es gibt jedoch in-vitro-Untersuchungen aus dem Jahr 1996, wonach Vitamin C die Zytotoxizität von Cisplatin, Paclitaxel und Doxorubicin an humanen MammaCA-Zellen verstärkt anstatt vermindert. Darüber hinaus gibt es eine Studie an Patienten mit einem nicht-kleinzelligem Bronchialkarzinom, deren Ergebnisse in dieselbe Richtung weisen. Nähere Informationen hierzu sind in dem Artikel "Vitamin-C-Infusionen und begleitende Mikronährstofftherapie bei onkologischen Indikationen" von D.-R. Noschinski im Journal für Orthomolekulare Medizin 3 (2005) 255-264 zu finden (Die Ausgabe JoM 3/05 mit dem Thema Tumorerkrankungen ist für 12,90 € zu beziehen über den Ralf Reglin Verlag - http://www.reglinverlag.de).

Folgendes Buch kann ich zu diesem Thema sehr empfehlen:
Orthomolekulare Medizin
von Uwe Gröber
Gebundene Ausgabe - Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH
Erscheinungsdatum: September 2002
ISBN: 3-8047-1927-9

Details zu meiner Therapie findest du im Thread "Knoten gefunden - beste Diagnostik in FFM?" (http://www.krebs-kompass.org/Forum/s....php?p=293790).

Schließlich möchte ich ich es nicht versäumen, dir dringend anzuraten, dir fachmännische Begleitung zu suchen und nicht selbst herum zu experimentieren. Eine Ärzteliste findest du zB auf den Seiten des Deutsche Gesellschaft für Orthomolekulare Medizin e.V. (http://www.dgom.de). Meines Erachtens muss jeder Patient seine eigene Überlebensstragie entwickeln und diese dann voller Überzeugung umsetzen. Dies ist jedoch eine sehr individuelle Angelegenheit. Gerade meine Erfahrungen während der Reha haben mir gezeigt, dass der komplementärmedizinische Weg gelegentlich auch sehr anstrengend sein und viel Kraft und Selbstbewusstsein erfordern kann.

Liebe Grüße und alles Gute für dich
Anne FFM
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Zack: Lächeln!
(aus "Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran")

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Altes Chinesisches Sprichwort
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