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Alt 07.08.2007, 22:27
Schnucki Schnucki ist offline
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Standard AW: Wenn die Psyche nicht mehr mitspielt....

Liebe Susanne,

seit ein paar Tagen geht mir Euer Problem einfach nicht aus dem Kopf, ich weiß nur nicht, wie ich es formulieren soll.

Dein Vater hat bis jetzt schon viele Therapien mitgemacht, Chemos, Tarceva etc. Für einen Nichtbetroffenen ist es nicht ganz nachvollziehbar, was genau er da alles erlebt hat, klar, man steckt ja nicht in seiner Haut.

Dein Vater hat Angst, Angst um sein Leben und das ganze ja zurecht. Er hat Angst vor Schmerzen.

Meiner Meinung nach ist sein Verhalten einfach den Weg, den er für sich wählt, um mit der Krankheit fertig zu werden.

Ich stelle mich da bewußt gegen alle anderen vorläufigen Meinungen, weil ich einfach denke, dass jeder damit anders umgeht.

Ich fände hier etwas mehr Akzeptanz für seinen Weg gut, aber das heißt nicht, dass Ihr Euch endlos tyrannisieren lassen dürft.

Ich würde ihn den von ihm gewählten Weg der Verarbeitung gehen lassen, Du wirst ihn nicht ändern können. Dieses "Ich will ihn ändern" funktioniert nicht bei gesunden Menschen, bei einem Menschen in dieser Lebenssituation erst recht nicht.

Ich glaube, Ihr tätet Euch leichter, wenn Ihr das einfach anerkennen würdet. Natürlich nicht immer gleich hüpfen, weil Ihr Euch sonst aufarbeitet - aber ihn einfach gewähren lassen. Das ist auch eine Art von Beschäftigung für ihn.

Mal eine gegensätzliche Meinung, aber wenn ich mir einfach nur vorstelle, ich wäre in der Situation, wären für mich Angehörige, die mit Gewalt versuchen, meinen Weg, meine Akzeptanz zu hintergehen, einfach nicht akzeptabel.

Bei meiner Mum hab ich es auch versucht und schnell gemerkt, dass ich akzeptieren muß, wie sie damit umgeht. Dann konnte sie auch damit umgehen.

LG

Astrid
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