Thema: Leben mit MDS
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Alt 15.10.2008, 23:50
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megjabot megjabot ist offline
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Standard AW: Leben mit MDS

Heute Tag 5

Liebe Gaby

Danke für deine tröstenden Worte...

Über deine solche und solche Tage bin ich auf dieses Gedicht gestoßen

Kennst du solche Tage?
Am liebsten wärst du liegen geblieben,
nichts scheint zu gelingen.
Du würdest dich gerne verkriechen,
ins Bett, aufs Sofa unter eine Decke.
Ganz egal nur weg, verstecken!

Doch über diese Gedanken
übersiehst du etwas:
Die kleinen Dinge,
die Freude bringen.
Ein freundlicher Blick,
ein kleines Lächeln,
ein nettes Wort,
für dich allein.

Fang diese Dinge auf,
trage sie im Herzen!
Und Stück für Stück
wird dieser triste Tag
ein ganz besonderer werden


Das sollten wir uns immer wieder vor Augen halten.


Da muss ich euch jetzt eine wunderschöne Geschichte erzählen,
mit der ich meiner Mutter eine solche Stunde geschenkt habe:

Als meine Mutter noch zu Hause war, Ende September, hat sie morgens im Radio ein schwäbisches Versle über ein Strickjäckle gehört,
das viele Knöpfle hat, die dazu da sind hilfreich in allen Lebenslagen durch Gedrehtwerden zu trösten.
Dieses Versle, so ihr innigster Wunsch, sollte bitte von mir ausfindig gemacht werden.
Soweit so gut, bin ja mittlerweile in Internetrecherche schon ganz passabel.
Leider kein Strickjäckle gefunden
Also schnell eine Email geschrieben an den besagten Radiosender...
Prompte Antwort das sei von einer Mundartdichterin gleich bei mir um die Ecke
Also Telefonbuch gewälzt, Nummer gefunden und sofort angerufen.
Nette ältere Dame am Telefon im ähnlichen Alter meiner Mutter.
Sie hat mehrere Bücher geschrieben und schickt mir das besagte Versle sofort zu
Heute hab ich das Buch meiner Mutter als Überraschung mitgebracht,
na die Freude könnt ihr euch vorstellen, wir mussten beide heulen, es passt so gut....

Margret Mauthe
S´goht ällamol a Diarle auf

I hau a bloes Kittele
mit goldne Knepfla dro
ond wenn mirs mol zom Heila ischt,
ziah i des Jäckle a.

Mai Jomberle hot sieba Knepf,
i hau nen Nama gäa,
wenn i ganz arg verzweiflet bee,
fang i a Knepf zua dräha.

Dr oberscht Knopf der hoißt: Worom
dr nägscht, Nämmsetsoschwer
am airschta dreh i wenig romm,
dr zwoit hält efters her.

Dr Dritt der hoeßt: Laß de et gau
ond Nommer Vier: Schlucks na
wia oft i an der Vier dreht hau,
dräh schier dr Fada a.

Dr fufte Knopf der hoißt: Du schaffschs
dr segst, Geduld, Vertraua hau,
dia Knepf dia werkle schiergar flach
dia send ganz agnitzt schau.

S´goht ällamal a Diarle auf,
so hoißt dr onderscht Knopf
wia oft hau i dia Fäda schau
adräht vom Kugelkopf.

S goht ällamol a Diarle auf,
i glaub halt oifach dro,
ond zwirble efters d Fäda a,
no näh i s wieder no.

Lieben Dank an Frau Mauthe
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