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Alt 29.08.2015, 22:32
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Hopeful2015 Hopeful2015 ist offline
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Standard AW: Speiseröhrenkrebs mit Lebermetastasen

Man kann sich nicht wirklich auf den Tod des Partners vorbereiten. Oft lag ich im Bett und habe darüber nachgedacht... "Was wäre wenn ?!"Man spielt alles durch und am Ende stellt man fest : "Das will ich nicht !! " Dann bin ich aufgestanden, Frank war noch da und alles war "gut". Nun ist es so, ich denke immer noch : "Das will ich nicht !!" nur das Frank jetzt nicht mehr da ist. Jetzt lebe ich nicht mehr in dieser grauenvollen Vorstellung, sondern nun ist es bittere Realität. Immer wieder breche in Tränen aus.
Ich denke nicht darüber nach und frage mich, warum ER ?! Sondern ich frage mich, warum nicht ICH ???!! Unser Haus ist mir plötzlich fremd, alles wirkt so irreal.
Man stirbt förmlich mit. Ich weiss nichts mit mir anzufangen. Kann nicht wirklich ruhig sitzen, immer wieder stehe ich auf um etwas zu holen, oder etwas zu putzen. Die Hunde sind traurig, vor allem unsere Hündin ( auf den Fotos zu sehen) vermißt ihr Herrchen ganz schrecklich. Sie lag immer bei ihm auf dem Sofa, auch als er schon sehr krank war und viel lag. Sie war ganz vorsichtig mit ihm und hat gerne bei ihm gelegen und ihren Kopf auf seinen Körper gelegt. Sie versucht mich auch zu trösten und kuschelt sich an mich, oder kommt zu mir, wenn ich mal wieder einen Weinkrampf habe.
Wenn ich lese, was andere alles tun, denke ich oft wir haben nicht genug unternommen. Aber vieles hat mir Frank auch nicht gesagt. Er hat den Großteil der Krankheit mit sich allein ausgemacht. Immer wieder habe ich ihn gebeten mit mir zu reden. Immer wieder habe ich versucht ihn zum essen zu motivieren. Bis hin zum Heulkrampf, weil ich einfach nicht mehr weiter wusste. Ich wollte ihm doch so gerne helfen, aber dazu brauchte ich auch seine Hilfe. Schmerzen hat er immer runtergespielt. Ich vermute, er dachte : Was ich nicht sage, habe ich auch nicht " So kam es mir zumindest vor.
Ich aber denke, er war unheimlich verzweifelt und kam mit dieser Situation nicht zurecht. Er konnte einfach nicht verstehen, das sein so sonst fitter Körper plötzlich so krank ist. Er war aber leider nicht in der Lage Hilfe anzunehmen. Er hat geblockt.
Je mehr ich darüber nachdenke, um so mehr bin ich davon überzeugt, alles falsch gemacht zu haben. Wir waren kein richtiges Team, als es darum ging einen bösen Feind zu bekämpfen .... Bei so einem mächtigen Feind, muss der Zusammenhalt da sein. Da darf man sich nicht verschließen.
Der Eine spricht und der Andere handelt, nur so kann es funktionieren. Ich bin überzeugt, wir hätten noch mehr Zeit gehabt, wenn wir anders gehandelt hätten.....
Nun sitze ich hier mit all meinen Fragen und Sorgen....


Ich danke Euch für die Kerzen !!
__________________
Liebe Grüße aus Hessen,
TINA

Frank
*07.01.1970 - +20.08.2015
Speiseröhrenkrebs mit Lebermetastasen
ED: 23.01.2015
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