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Alt 16.08.2001, 01:33
Gast
 
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Standard Hiobsbotschaft

Es ist wie immer wenn ich hier auf diesen Seiten bin, ich lese sie mir als Außenstehende durch und wenn ich wieder offline gehen will, wird mir plötzlich bewusst, ich bin nicht außenstehend, es geht um meinen Vater, seinetwegen, meinetwegen bin ich hier...

Kann es denn sein, dass unsere Väter sich so ähnlich verhalten? Mein Vater schiebt auch jegliche Verantwortung von sich - meine Mutter ordnet alles für ihn. "Welche Medikamente muss ich jetzt nehmen", "Was hat der Arzt gesagt?" Er hat seine Besuchsstimme. "Es geht mir gut!" Ich weiss sofort, wenn ich anrufe und er so spricht, es ist jemand da. Und tatsächlich, sein Bruder ist da, wie jeden zweiten Tag.

Das Komische ist, dass mein Vater keine Beschwerden hatte, bevor Therapie begonnen hat. Er hat abgenommen, sehr stark, obwohl schon immer untergewichtig, da wiegen 15 kg umso mehr, er war ständig müde. Dann die Diagnose, Andenokarzinom, T4, natürlich inoperabel, Metastasen in Gehirn und Nebenniere. Bestrahlung. Chemo. Seither geht es ihm schlecht. Es ist nicht die Krankheit, es ist die Therapie, die ihm zusetzt. Kann es das sein?

Ich kann es einfach nicht fassen, wie ähnlich sich die Schilderungen teilweise sind.
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