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Alt 22.02.2009, 19:16
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Uwe-Klaus Uwe-Klaus ist offline
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Daumen hoch Ein unbeschwertes Leben, Krankheitsbefund, Kampf

Die Operation, sowie der pathologische Befund (in Auszügen).
Die Krankheit: Choledochuskarzinom.
31.07.2006: Whipple – Operation; Beginn: 9:55; Ende: 15:45:
Pyloruserhaltende Pankreaskopfresektion, Radikale paraortale Lymphadenektomie (entfernt wurden: Teile des Magens und der Bauchspeicheldrüse, Galleblase und befallener Gallengang, kompletter Zwölffingerdarm, ein Gallenstein in der Größe eines „Mensch ärgere dich nicht Würfels“).

Histologie: ergab ein Adenokarzinom des Ductus choledochus mit Tumorausbreitung in den Pankreaskopfbereich (pT3, G2, pN1).
Entlassung: 13.08.2006 mit reizlosen Wundverhältnissen zur weiteren hausärztlichen Betreuung.

Pathologisch – anatomisches Gutachten: ...im Bereich des Ductus choledochus ein mäßig differenziertes schleimbildendes Adenokarzinom mit wechselnd großen Drüsen, manchmal zystisch ausgeweitet; ... invasives Wachstum in die Gallengangswandstrukturen und in das umgebende Binde – und Fettgewebe; ... minimal tumorfreier Fettgewebssaum in der Umgebung des Pankreaskopfes von 0,5 cm; ... im angrenzenden Fettgewebe findet man bei insgesamt 14 untersuchten Lymphknoten in 8 Lymphknoten metastatische Tumorabsiedelungen, wobei teilweise ein kapselüberschreitendes Wachstum der Metastasen zu erkennen ist; ... in den 6 getrennt übersandten und untersuchten Lymphknoten von der Aorta zeigt 1 Lymphknoten metastatische Tumorabsiedelungen; ... Tumorausbreitung in den Pankreaskopfbereich, Tumorfreier distaler Pankreasabsetzungsrand, tumorfreier Hepaticusabsetzungsrand, tumorfreier duodenaler Absetzungsrand, tumorfreier Dünndarmabsetzungsrand, Gallenblase mit leichter unspezifischer Cholezystitis,
pTNM (2002): pT3, G2, pN1, pMX.

Zur Person und Werdegang:
Ich bin jetzt 54 Jahre alt, verheiratet, ein Sohn im Alter von 18 Jahren. Mein Leben verlief in geregelten Bahnen, mit allen großen und kleinen Freuden, Schmerzen und Erlebnissen die ein Leben eben so bietet. Ich versuche eingermaßen gesund, verantwortungsvoll und bewusst durch besagtes Leben zu gehen (jedoch rauche ich! Auch jetzt noch!). Meine Krankenkasse
(BKK Hochrhein Wiesental, jetzt mhplus) bietet für Ihre Mitglieder jährlich sogenannte Gesundheitswochen an. Während der Pfingstferien beginnend Ende Mai 2006 nahm meine ganze Familie an einer angebotenen Woche unserer BKK teil. Vorher nutzten wir die Anreise zu einem 3–tägigen Besuch bei Freunden in Hannover. Danach ging es an die Ostsee, nach Graal–Müritz. Gleich am Abend die Einführungsveranstaltung mit Ausblick auf die kommende Woche. Die Tage danach waren ausgefüllt mit Nordic Walking, Frühgymnastik am Strand, Rückenschule, Kardio - und Entspannungstraining, Frühschwimmen, Aquapower, nicht zuletzt diversen ärztlichen Vorträgen z.b. über Ernährung, Bewegung, etc. Latürnich blieb auch immer mal wieder Zeit für Ausflüge in das reizvolle Land am Darßer Bodden, Prerow, Zingst, Born, Stralsund (Gorch Fock). Alles in allem ein gelungene, gesundheitsbewusste Woche. Nach einem 3-tägigen Abstecher ins Havelland zu einer früheren Klassenkameradin meiner Frau, legten wir zum Abschluss einen Besuch in Berlin ein. Brandenburger Tor, Holocaust - Mahnmal, Checkpoint Charlie, Hackesche Höfe waren einige der Sehenswürdigkeiten welche wir uns erwanderten. Da wir durch unsere Terminplanung unwissentlich auch den 07.06.2006 in Berlin waren, kamen wir in den Genuss der Eröffnungsfeierlichkeiten zur Fussball-WM vor dem Brandenburger Tor. Nach der Heimkehr stellten wir übereinstimmend fest, dass die vergangen 14 Tage (eigentlich unser Jahresurlaub!!) ein gelungenes, zwar teilweise anstrengendes, aber doch wunderschönes Ereignis waren. Ausgeruht und voller Tatendrang begann für mich und meine Frau wieder das „Alltagesgeschäft“ (die bezahlte Arbeit), zuhause der weitere Umbau unseres großen Gartens (Rasenkantensteine setzen, Gewürzschnecke aufbauen, neue Rabatte anlegen, +++), für den Sohn die Schule.
Am Wochenende 01./02. 07. 2006 begannen die Schmerzen im rechten Brustbereich. Der Schmerz lässt sich am Besten beschreiben, mit einem Daumendruck vorne und hinten auf besagter Seite. Montag und Dienstag ging ich noch zur Arbeit. Am Mittwoch dann zum Doktor, Diagnose war: beginnende Rippenfellentzündung. Rezept für Antibiotika und Schonung war angesagt. Schmerzen wurden nur unwesentlich besser. Die Nacht auf den 08.07. happ ich wegen Schmerzen in der Brust kaum geschlafen. Am Montag zum Hausarzt und eine Überweisung zum Internist: Röntgen. Die folgende Woche war ich immer noch krank geschrieben. Da die Schmerzen nicht weg gingen, wurde mir am 14.07. Blut genommen. Den darauf folgendenden Mittwoch, gegen 11.30 Uhr, kam der Anruf vom Doktor, Blut wäre gar nicht in Ordnung!! Ich müsste schnellstens zum Internisten oder ins Krankenhaus, unter anderem eine Ultraschalluntersuchung der Leber. Mein zuständiger Internist war nicht erreichbar, so rief ich in Schwetzingen im Krankenhaus (Lehrkrankenhaus der Uniklinik Heidelberg) an und schilderte mein Problem. Ich müsste vorbeikommen und die Blutwerte mitbringen. Das war mir nicht möglich, da Praxis des Hausarztes schon geschlossen war. (Mittwoch!!). 2. Anruf: Mein Hinweis, dass ich die relevanten Werte notiert hätte, wurde ignoriert, Man bräuchte das Original. Im übrigen sei Herr Professor Dr. ...... gar nicht im Haus und der zuständige Oberarzt Hr. Dr. ..... in einem Seminar. Ich bedankte mich für das Gespräch und rief meinen Hausarzt über Sein Mobiltelefon an. Die Nummer gab Er mir beim ersten Telefonat, da es ein Notfall war. Ich erwischte Ihn gerade beim Hausbesuch Er riet mir, es im Diakonissen Krankenhaus in Speyer zu versuchen. Nach dem Mittagessen fuhr mich meine Frau ins Krankenhaus. Anmeldung in der Ambulanz und als Erstes wurde mir Blut genommen, danach eine komplette Anamnese inklusive diverser körperlicher Untersuchungen (oral, rektal, unter anderem auch ein Sonar des Ober–und Unterbauches. Befund: Gallenblasenentzündung. Stationäre Aufnahme. Kopflos rumsitzen und mit der Welt hadern war dann meine Beschäftigung für den Rest des Abends.

Wird in unregelmäßigen Abständen fortgesetzt.
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Uwe, Klaus
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