AW: Ich will mein Leben zurück
Hallo ihr Lieben
sehr nachdenklich verfolge ich die Diskussion hier. Eigentlich habe ich mir erst durch das Lesen der Beiträge auch die Frage gestellt, wie ist das bei mir, will ich denn mein Leben zurück.
Das alles ist mein Leben, es gibt kein vorher und nachher. Die BK Erkrankung war eine Zäsur, aber so wie andere Dinge in meinem Leben auch. Ich hatte mit 16 Jahren z.B. einen Autounfall mit entstellenden Gesichtsverletzungen. Auch die Geburten meiner Kinder waren so Einschnitte, nach denen mein Leben nicht mehr so war wie vorher. Ob positiv oder negativ - es ist mein persönliches Leben, unverwechselbar meines.
Einiges kann ich nicht mehr ändern, aber ich kann auch innerhalb begrenzter Möglichkeiten das Beste daraus machen. Viele Dinge, die mich stören oder unglücklich machen, kann ich aber ändern, ich bin schließlich allein für mein Leben verantwortlich. Manchmal hilft es mir auch, den Blickwinkel etwas zu verändern und über den eigenen Tellerrand hinauszugucken, dann relativiert sich doch so einiges an Leid.
Deshalb ist es auch völlig unnütz, darüber zu spekulieren, wer mehr Recht hat, unglücklich zu sein, und ob es größeres oder kleineres Unglück gibt.
Bei jedem Menschen ist die Belastungsgrenze ganz unterschiedlich, womit der eine sich herumquält, das ist für den anderen überhaupt kein Problem. Auch der Grad unserer Angst hat nichts mit den objektiv messbaren Ursachen zu tun, da jeder Mensch eine ganz andere Wahrnehmung und Verarbeitung hat.
Also gestehe ich jedem das Recht zu, zu jammern, sich unglücklich zu fühlen, oder einfach Dampf abzulassen ... dafür ist die Gemeinschaft im Forum auch da! Wem es zuviel ist - es gibt da so einen Knopf am Pezeh ...
Liebe Grüße
Birgit
|