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Alt 09.06.2010, 17:32
Vroni Vroni ist offline
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Standard kleinzelliges Bronchialkarzinom mit Lymphdrüsenbefall und Fernmetastasen

Hallo ins Forum-Land,

ich bin so wütend und fühle mich unendlich hilflos.
Zwischen Weihnachten und Silvester 2004 wurde bei meinem Mann (er wird nächste Woche 59) Kehlkopfkrebs festgestellt. Bei der OP mussten ihm der gesamte Kehlkopf sowie die angrenzenden Lymphknoten entfernt werden. Anschließend folgte eine 7-wöchige Bestrahlung. Verborkungen in der Luftröhre, Erstickungsanfälle, Lymphödeme, entzündete Magensonde. Doch mein Mann gab nicht auf, kämpfte und nach ca. 1,5 Jahren konnte er wieder sprechen. Anfangs alle 3 Monate, später alle 6 Monate erfolgten Nachsorge, Lungenröntgen (12/09), Ultraschallaufnahmen und Bronchoskopie (3/09). Im März diesen Jahres dann die Info, es sieht alles gut aus, nach 5 Jahren ohne Rückfall als geheilt geltend, Nachsorge nur noch jährlich. Welch tolle Nachricht! Wir planten, einen neuen Hund zu holen und im Sommer erstmals seit 04 in Urlaub zu fahren.
Ostern traten plötzlich erste Schluckbeschwerden und ein ständig wiederkehrender Schluckauf sowie Rückenschmerzen auf. Da ich 12/09 ein Burnout hatte und bis 30.4.10 in einer Tagesklinik war, verbarg mein Mann seine Beschwerden weitgehend vor mir.
Anfang Mai ging er dann zum Hausarzt, der dann am 20.5. eine Ultraschalluntersuchung des Oberbauchs veranlasste. Am 21.5. erfolgte dann im KH eine weitere Sono. Der erste Befund: Bauchspeicheldrüsenkrebs mit befallenen Lymphknoten und Lebermetastasen. Zur weiteren Diagnostik am 25.5. Einweisung ins KH. 3 Tage später: inoperabler Primärtumor in der Speiseröhre, befallene Lymphknoten, 3 kleine Lebermetastasen und eine Metastase im Mageneingang und nicht in der Bauchspeicheldrüse. Palliativ Bestrahlung, Chemo oder Kombi Bestrahlung/Chemo - abhängig vom Ergebnis der Biopsie und dem Allgemeinzustand. Da mein Mann wochenlang nichts essen konnte, ist er stark abgemagert und sehr geschwächt. Um ihn aufzupäppeln, sollte am 31.5. ein Stent in die Speiseröhre gesetzt werden, die sie weitet und das Essen/Trinken ermöglicht. Am 31. dann die Info, dass der Stent wg. Pilzbefall in Mund und Speiseröhre nicht eingesetzt werden könne. Ich solle ihn am 1. nach Hause holen unddas Medikament gegenden Pilz geben. Am 1. dann vormittags einer neuter Anruf: Es wurde erneut eine Magensonde gelegt, um die Ernährung sicherzustellen, mein Mann könne erst am Abend geholt werden. Trotz Sondenernährung wurde mein Mann immer schwächer, kann allein nicht mehr gehen, schläft viel und hat trotz Fentanyl-Pflaster + Novasol-Tropfen Schmerzen im Rücken. Abert rotz allem kämpfte er, um "chemo-tauglich" zu werden.Vorgestern informierte ich das KH, dass der Pilz abgeheilt sei, einer Stent-Anlage also nichts mehr im Weg steht. Doch es kam der nächste Schlag: Die Gewebeprobe hatte ein kleinzelliges BC als Primärtumor ergeben, alle anderen Tumoren sind Metastasen. Die Anlage des Stents könne alles beschleunigen, eine Chemo sei nur eine Qual ohne Besserungschance. Ich müsste mit dem Schlimmsten rechnen. Mein Mann liegt oder sitzt nur noch im Schlafzimmer, schläft oder hört Radio, lässt sich zur Toilette bringen, redet nicht und möchte allein sein.
Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll. Von dem letzten Befund habe ich ihm nichts gesagt, ebensowenig unserem erwachsenen Sohn, der mit im Haus wohnt, sehr an seinem Vater hängt und hofft, dass er noch einige Jahre leben wird.
Kann mir jemand helfen?
Vroni
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