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Alt 22.12.2017, 11:35
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mohnblume79 mohnblume79 ist offline
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Standard AW: Brustkrebs bei Lebensgefährtin

Liebe VegasVL, och menno, sowas wie Ihr braucht doch wirklich gar niemand vor Weihnachten...

Das mit dem Lesen im Internet hat sein Für und Wieder. Einerseits hat es mich immer wieder anständig runtergezogen, andererseits fand ich es für mich unverzichtbar, um als "mündige" (meine Ärzte hätten vielleicht auch gesagt "nervige" ) Patientin Behandlungen zu verstehen und ggfs auch mit Nachdruck hinterfragen zu können.

Wenn die Ärztin, bei der Ihr seid, sehr erfahren ist, dann spricht womöglich nichts dagegen, bei ihr zu bleiben. In so einem kleinen Setting wird manchmal verlässlicher und liebevoller behandelt und man steckt nicht in der ganz großen Maschinerie, sondern es geht menschlicher zu. Allerdings würde ich es in dem Fall als unerlässlich betrachten, mich für eine Zweitmeinung in einem großen Brustzentrum zu melden. Wenn die Therapieoptionen identisch sind alles toll, wenn nicht, dann würde ich denen vom Brustzentrum folgen.
Man kann mit einer kleinen niedergelassenen Praxis das große Los ziehen, aber ich habe leider auch Frauen erlebt, die mitten in der Therapie die Reißleine ziehen mussten, weil die Behandlung eben doch nicht so war wie sie sein sollte. Daher: Vertrauen gut, Kontrolle besser - es geht um lebenswichtige Fragen.

Ich hätte als selbst Betroffene in dieser Zeit die Kraft für eine Zweitmeinung nicht gehabt, aber wenn jemand alles administrativ in die Hand genommen hätte (Termin vereinbart, Unterlagen zusammengestellt und kopiert, hingefahren usw.) dann schon. Selbst initiieren fand ich nicht machbar.

Das mit den "vielen Tagen die ins Land gehen": mir wurde gesagt, dass Brustkrebs kein Notfall sei und alles gut ist, wenn da Wartezeit ist. Bei mir lagen 6 Wochen zwischen Verdacht und Diagnose und dann noch 2 Wochen bis zur Behandlung, weil ich auf die Rückkehr des Oberarztes meines Vertrauens warten wollte für die OP. Sooooo lange muß es bei Euch jetzt nicht dauern, aber es besteht keine irre Eile (außer zur Schonung der Nerven vielleicht).

Was die Lymphknoten angeht: Ultraschall ist leider nicht die genauste Methode. Jede Untersuchungsart hat so ihre Tücken und auch die Erfahrung des untersuchenden medizinischen Personals wird andere Interpretationen zulassen. Wenn sich eine Diagnose herausstellt, wird nochmal genauer mit genauerern Methoden gecheckt und auch dann operiert und das Gewebe untersucht, dann gibt es Gewißheit. Bis dahin würde ich tatsächlich bei dem Thema lieber nix mehr Googlen...

Ich finde es sehr schön, wie Du für Deine Lebensgefährtin recherchierst. Wenn es hart auf hart kommt (ich drücke die Daumen dass es vielleicht doch Fehlalarm ist), seid Ihr bestimmt ein gutes Team. Ich war im gleichen Alter wie Deine Lebensgefährtin als ich die Diagnose bekam, mehr kannnst Du in meinem Profil sehen.
Falls Du/Ihr Fragen habt, meldet Euch auch gerne per PN, ich lese nicht immer hier mit, bin jetzt in Jahr 4 nach Diagnose.
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