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Alt 21.07.2010, 22:30
Steffie2909 Steffie2909 ist offline
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Standard "Ersatzmama" hat Hirntumore...

Hallo ihr lieben, ich habe mich grad mal durch euer Forum gelesen und hoffe ihr könnt mir vielleicht helfen, bzw. mir sagen wie ihr das seht. Danke schon mal vorher! Und entschuldigt die Länge meines Postings, aber ohne die Vorgeschichte ist es schwierig...

Ich bin grad total überfordert und weiß nicht wie ich mich verhalten soll/darf... Meine beste Freundin hängt sehr an ihrer Familie, ganz besonders an ihrer Mama. Sie haben einen sehr intensiven Zusammenhalt und eine sehr liebevolle Beziehung zueinander. Ich komme aus einer nicht so tollen Familie und habe keinen Kontakt mehr zu niemandem. Für mich ist es, bedingt durch die lieblose Kindheit, eh schwierig einen Bezug zum Thema Familie aufzubauen, aber die Eltern meiner Freundin sind wirklich super. Behandeln mich wie ihre eigene Tochter, binden mich überall selbstverständlich ein, sagen sogar immer ich sei Ihre zweite Tochter. Kurz, ganz tolle Menschen!

Leider hat diese Familie im Moment eine furchtbare Pechsträhne. Ende letzten Jahres wurde bei meiner Freundin Pap 4 diagnostiziert. 2 x Konisation und die ganze Ungewissheit. Das war ganz furchtbar, wir haben viel geweint. Die Untersuchungsergebnisse sind jetzt gut, aber man weiß ja nie... Im Mai dann, rief meine Freundin mich auf der Arbeit an und ich verstand sie vor lauter Weinen kaum. Sie hatte soebend ihren Papa auf dem Boden in der Küche liegend gefunden. Er hatte Unmengen Schlaftabletten geschluckt... Zur Erklärung, ihr Papa ist seit seiner Jugend schwer depressiv und kann schon durch Kleinigkeiten (für uns gesunde Menschen) total aus der Ruhe gebracht werden. Grund hierfür war, dass sein Arbeitgeber ihn von der Frühschicht auf die Spätschicht wechseln wollte. Seine Medikamente nimmt er leider nicht regelmäßig, will nicht "unter Drogen stehen"... Krankenhaus, Psychiatrie, gefolgt vom ambulanter Therapie. Er hat überlebt und schämt sich mittlerweile...

Und jetzt, vor ziemlich genau 2 Wochen, hatte die Mama von heute auf morgen Lähmungserscheinungen im linken Arm und Bein. Arzt, sofort Krankenhaus, viele Tests... Diagnose Hirntumor!! Als sie noch hier im Krankenhaus lag konnte ich sie nur einmal besuchen. Sie wurde nach 4 Tagen in die Uniklinik nach Essen verlegt und dort letzten Freitag operiert. Meine Freundin hat sich krank gemeldet und fährt täglich früh morgens schon zu ihr und kommt erst spät abends wieder. Mich blockt sie die ganze Zeit ab. Jeden Tag aufs neue sagt sie mir ich solle nicht kommen, dass sie Zeit für sich brauchen, dass sie viel weinen etc. Mit der Mama hab ich noch nicht wieder selbst gesprochen. Heute kamen endlich die Ergebnisse der OP. Bösartig! 3 Tumore! Nur einen konnten sie entfernen. Schnellwachsend! Ich bekam heute nur einen Anruf, 2 Minuten, mit diesen Fakten. Dann legte sie auf.

Ich habe den ganzen Tag versucht sie zu erreichen, aber keine Chance. Grad kam eine SMS, sie möchte jetzt für sich sein. Ich kann das ja absolut verstehen, und ich möchte mich um gottes willen nicht aufdrängen, möchte und will das selbstverständlich respektieren. Aber ich fühle mich so hilflos. Ich fühle mich wie die schlechteste Freundin auf der Welt. Und mich macht das alles auch unendlich traurig, ich kann mir nie und nimmer vorstellen, dass die Mama stirbt... Ich weine auch viel, im Stillen. Mich fragt niemand wie es mir geht... Das klingt so egoistisch, wie ich das schreibe. Ich hoffe ihr versteht mich nicht falsch, ich bin jetzt total nebensächlich. Aber was kann ich tun? Wie kann ich meiner Freundin helfen, wie der Familie? Sie blockt mich ja total ab. Falls sie stirbt wird das meine Freundin nie verkraften. Und ihr Papa? Gar nicht auszudenken...

Danke fürs Zuhören!
Ich würde mich freuen wenn mir jemand antwortet.

Geändert von Steffie2909 (21.07.2010 um 22:57 Uhr) Grund: Ich wurde auf einen Fehler in meiner Ausdrucksweise hingewiesen
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